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Winterstörche

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Elisa
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Re: Winterstörche

Beitrag von Elisa »

Huhuuu Markus ... :D
Markus hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 21:50Direkt Nach dieser Kreuzung (lange gerade) sind die Störche auf den Wiesen links oder rechts oft zu sehen.
Von uns Einheimischen wird dieser Bereich "Langes Holz" genannt.
An der weiteren Kreuzung kannst du dann ohne großen Umweg in Richtung Tuningen/Hochemmingen/ Bad Dürrheim weiter fahren.
Aaaah, danke Dir!

Du meinst bestimmt die Stelle, wo man schon im Sommer die Störche in Gruppen über die Wiesen spazieren sah.
Damals hattest Du auch schon darauf hingewiesen bzw. genauer gesagt auf das Gebiet beim zweiten Kreisverkehr bei Schura und dort fand ich Anfang Juli dann auch eine Gruppe.
Siehe Beitrag hier:
viewtopic.php?p=6003#p6003

LG Elisa

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Elisa
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Re: Winterstörche

Beitrag von Elisa »

Ach ja ... :lol:

Deutschlands ältester Winterstorch ist vermutlich der 38-jährige Peter vom Affenberg (Salem / Bodensee).
Hier mal das neueste Video über ihn:


Peter war bzw. ist eine Handaufzucht!

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Mathias
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Re: Winterstörche

Beitrag von Mathias »

Liebe Storchen-Freunde!
Schon länger habe ich eine Frage im Hinterkopf, welche die überwinternden Störche betrifft. In manchen Storchen-Hochburgen werden ja die Vögel im Winter gefüttert. So habe ich gelesen, dass z.B. in Höchstadt, aber auch in Lindheim bei Eis und/oder Schnee - also wenn die Störche selbst kaum noch Futter finden können - ihnen regelmäßig Futter gegeben wird.

Sind Euch dazu Details bekannt?
Also, wird nur an Eis-Tagen, wenn der Boden gefroren ist, gefüttert? Oder gibt es ab einem bestimmten Termin dauerhaft und verlässlich Futter für die Störche?
In Röttenbach kann man als Zusatz bei der Webcam lesen, dass die beiden Störche (Rötti & Baby), die dort auch im Winter sind, nicht gefüttert würden. Die fliegen dann offenbar - wenn es Schnee und Eis gibt - kurzzeitig in Gefilde, wo es wärmer ist und wo sie sich futtertechnisch selbst versorgen können.
Scheinbar gibt es bei den Storchen-Freunden auch Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Winterfütterung. Manche meinen, man solle nicht in den natürlichen Prozess eingreifen, andere halten die Fütterung für wichtig und sinnvoll.

Noch ein kleiner Tipp:
Aktuell kann man über die Webcam von Höchstadt ja nicht nur Gerome und Frieda im Nest gut beobachten, sondern man hat auch über die zweite Kamera einen Blick auf weitere Nester. Kurz vor Dämmerungsbeginn kommen dann häufiger die Winterstörche angeflogen, was manchmal ein tolles Schauspiel ist. Heute (21. Januar 2025) konnte ich deutlich mehr als 10 Störche zählen.
https://storchennest-hoechstadt.de/live-cam
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Elisa
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Re: Winterstörche

Beitrag von Elisa »

Hallo Mathias ... :)
Mathias hat geschrieben: Di 21. Jan 2025, 20:31Sind Euch dazu Details bekannt?
Also, mir leider nicht.
Ich denke aber, das handhaben die Storchenbeauftragten in den verschiedenen Landkreisen auch jeweils unterschiedlich, auch in Abhängigkeit von der Anzahl der Winterstörche, die es vor Ort jeweils gibt. Aber im Normalfall werden frei lebende Störche im Winter nicht extra gefüttert.

Ich möchte Dir und auch allen anderen Interessierten hier noch eine sehr gute Storchen-Homepage ans Herz legen ...
die Seite von Elke Werner aus Kreuztal (NRW).
Man findet sie unter: www.storchenelke.de

Die wichtigsten Infos über Störche auf ihrer Seite findet man unter:
www.storchenelke.de/alles_ueber_die_stoerche.htm

Und die von ihr gesammelten Informationen zu den Winterstörchen findest Du hier:
www.storchenelke.de/alles_ueber_die_sto ... ettern.htm

Mathias hat geschrieben: Di 21. Jan 2025, 20:31In Röttenbach kann man als Zusatz bei der Webcam lesen, dass die beiden Störche (Rötti & Baby), die dort auch im Winter sind, nicht gefüttert würden. Die fliegen dann offenbar - wenn es Schnee und Eis gibt - kurzzeitig in Gefilde, wo es wärmer ist und wo sie sich futtertechnisch selbst versorgen können.
Ja, das halte ich persönlich tatsächlich auch für am vernünftigsten. Im Normalfall verlassen Störche Gebiete, die zeitweise zu wenig Nahrung bieten, und fliegen dann ein paar hundert Kilometer weiter nach Süden z.B. an den Rhein und den Bodensee im Südwesten Deutschlands, wo es milder ist.
Und auch im Elsass verbringen so einige Störche die sehr kalten Wintermonate.

Mathias hat geschrieben: Di 21. Jan 2025, 20:31Scheinbar gibt es bei den Storchen-Freunden auch Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Winterfütterung. Manche meinen, man solle nicht in den natürlichen Prozess eingreifen, andere halten die Fütterung für wichtig und sinnvoll.
Ich persönlich kenne niemanden, der auf eine Winterfütterung der Störche pocht.
Ich denke, das entscheiden die Verantwortlichen jeweils für sich bzw. innerhalb ihrer örtlichen Gruppe, aber tendenziell sind sich Vogelschützer, auch Storchenschützer, einig, dass man frei lebende, gesunde Störche eigentlich nur in Ausnahmefällen im Winter füttern sollte, denn solche Störche gewöhnen sich sehr schnell an solche Annehmlichkeiten und verlernen dann letztlich ihr natürliches Verhalten, sich ihr Futter selbst zu suchen.
Störche sind - wie man schon häufig feststellen durfte - ziemlich schlau und auch bequem. Man muss aufpassen, dass man sie nicht "verzieht". ;)

Mathias hat geschrieben: Di 21. Jan 2025, 20:31Noch ein kleiner Tipp:
Aktuell kann man über die Webcam von Höchstadt ja nicht nur Gerome und Frieda im Nest gut beobachten, sondern man hat auch über die zweite Kamera einen Blick auf weitere Nester. Kurz vor Dämmerungsbeginn kommen dann häufiger die Winterstörche angeflogen, was manchmal ein tolles Schauspiel ist. Heute (21. Januar 2025) konnte ich deutlich mehr als 10 Störche zählen.
https://storchennest-hoechstadt.de/live-cam
Danke Dir! :thumbup:
Gerome und Frieda konnte ich heute Morgen schon sehen ... das ist wirklich eine Freude, sie zu beobachten ...


LG Elisa

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Mathias
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Re: Winterstörche

Beitrag von Mathias »

Hier noch eine Kleinigkeit zum Thema 'Fütterung im Winter' von der Seite des Storchennests in Höchstadt.
Dort kann man u.a. lesen 'Zur Stabilisierung der heimischen Storchenpopulation haben wir uns daher schon 1979 entschlossen unsere Winterstörche nicht verhungern zu lassen, sondern sie durch eine Zufütterung im Winter als Brutstörche zu erhalten. Diese bestandserhaltende Maßnahme ist unseres Erachtens solange erforderlich, bis eine sich selbst erhaltende Bestandsgröße erreicht ist.'

Der vollständige Text ist hier zu finden: https://storchennest-hoechstadt.de/Winterst%C3%B6rche

Wenn ich das richtig verstehe ist in Höchstadt das Thema nicht ohne Kontroverse. Denn im Jahr 2016 hat '... nun das Veterinäramt Erlangen-Höchstadt das „Ausbringen von Schlachtabfällen von Fischen zur Storchenfütterung“ aus Gründen der Seuchenprävention zum Schutz der Teichwirtschaft verboten und beruft sich auf die Umsetzung der EU-Aquakulturrichtlinie.'

Offenbar bestand damals wegen des Fütterungs-Verbotes die Gefahr, dass Störche, die an das regelmäßige Not-Futter gewöhnt sind, verhungern.
Aktuell scheint das Hauptfutter für Winterstörche ja aus Eintags-Küken zu bestehen. Vielleicht ist damit das Fütterungs-Verbot umgangen worden, das ja aus Schlachtabfällen aus der Teichwirtschaft bestand?

Heute (22.Januar 2025) konnte ich gegen 17:10 beobachten, wie über den Dächern von Höchstadt mindestens 16 Störche (wohl noch mehr) flogen. Ich wüsste gern, wie diese vielen Vögel sich ernähren, wenn Schnee liegt und Frost herrscht.

Auch in Lindheim wird ganz sicher regelmäßig gefüttert. Wilma wartet morgens in ihrem Nest - und sobald der 'Futter-Service' für sie zu sehen ist, fliegt sie ab.

Vielleicht findet sich hier im Forum ja bald jemand, der sich mit den Gegebenheiten z.B. in Höchststadt und/oder Lindheim (und in weiteren Storchenregionen mit Winterstörchen) sicher auskennt. Dann hätten wir dazu Infos aus erster Hand.
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Markus
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Re: Winterstörche

Beitrag von Markus »

Hallo Mathias,
Mathias hat geschrieben: Mi 22. Jan 2025, 21:13 Vielleicht findet sich hier im Forum ja bald jemand, der sich mit den Gegebenheiten z.B. in Höchststadt und/oder Lindheim (und in weiteren Storchenregionen mit Winterstörchen) sicher auskennt. Dann hätten wir dazu Infos aus erster Hand.
Zum Thema Zusatzfütterung habe ich hier
https://www.euronatur.org/unsere-themen ... m-haustier
noch einen Bericht eines renommierten Biologen gefunden.

Oton daraus :
"Um den Weißstorch zu schützen, ist es unerlässlich die Fütterungen einzustellen"

LG
Markus
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Re: Winterstörche

Beitrag von Mathias »

Markus hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:17
Oton daraus :
"Um den Weißstorch zu schützen, ist es unerlässlich die Fütterungen einzustellen"
Lieber Markus, vielen Dank für den interessanten Link!

Der Quintessenz des Textes folge ich. Wobei ich ehrlicherweise einen ambivalenten Aspekte dazufügen muss, nämlich das Emotionale: Wenn man einige der (gefütterten) Winterstörche kennt und ins Herz geschlossen hat, fällt es sehr viel schwerer, sich vorzustellen, diese wieder auf eine autonome Futtersuche umzustellen.
Wie das organisiert werden kann, ist mir nicht ganz klar. Aber es erscheint sinnvoll und wichtig, bei der aktuell großen Storchenpopulation darüber nachzudenken, wie das Unterlassen von Winterfütterungen gestaltet werden kann.

Allerdings wird dann noch ein anderes Thema sicherlich zunehmend wichtig werden: Viele ziehende Störche greifen auf Müllhalden als Futter-Reservoir zurück. Ist es wirklich gut, wenn wilde Vögel sich zu einem großen Teil von Abfällen ernähren? Und was wird sein, falls diese Müll-Berge einmal nicht mehr vorhanden sind? Kommt es dann zu einem stärkeren Rückgang der Storchenpopulation, weil es nicht mehr so viel Nahrung zu finden gibt, oder gibt die 'natürliche Natur' das trotzdem her? Und, heißt das am Ende, die Störche müssen doch wieder die deutlich längeren Strecken bis nach Afrika fliegen, statt lediglich bis nach Südfrankreich oder Spanien? (Das bezieht sich auf die Störche, die aktuell nur für kurze Zeit gen Süden ziehen.)

Ich bin gespannt, wie sich dieser Themenbereich in der Zukunft entwickelt und wie man ihn gestalten wird.

Herzliche Grüße,
Mathias
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Markus
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Re: Winterstörche

Beitrag von Markus »

Mathias hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:48 Wobei ich ehrlicherweise einen ambivalenten Aspekte dazufügen muss, nämlich das Emotionale:
Ja wir Menschen tun uns in manch Fällen schwer der Natur zu vertrauen, möchte man doch helfen und unterstützen.
Mathias hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:48 Ist es wirklich gut, wenn wilde Vögel sich zu einem großen Teil von Abfällen ernähren
Nein, absolut nicht.
Hier spielt ein wesentlich größeres Problem eine Rolle.
Es wurde schon beobachtet, dass Störche, die auf Müllhalden nach Nahrung suchen, Gummiringe oder andere unverdauliche Stoffe aufnehmen. Diese Fremdkörper führen nicht selten dazu, dass sowohl die Störche selbst, sowie auch ihre damit gefütterten Jungen qualvoll verenden.

LG
Markus
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Mathias
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Re: Winterstörche

Beitrag von Mathias »

Markus hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 12:40
Mathias hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 09:48 Ist es wirklich gut, wenn wilde Vögel sich zu einem großen Teil von Abfällen ernähren
Nein, absolut nicht.
Lieber Markus, jetzt habe ich einen kurzen Moment gezuckt. Denn es sah in dem Zitat so aus, als hätte ich damit sagen wollen, ich hätte Sympathie dafür, dass die Störche sich von Müll ernähren. Mein Fragezeichen war abgeschnitten.
Ich möchte hiermit also nur noch einmal sicherstellen, was meine ursprüngliche Absicht war, auszudrücken: Mir sind all die Folgen, die passieren, wenn Störche z.B. Plastikbänder und/oder Gummiringe aufnehmen und auch an die Jungen weiterverfüttern, bekannt.

Also: Müll für Störche ist gefährlich und ungesund, deshalb sollte das als Nahrungsquelle unbedingt ausscheiden!
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Markus
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Re: Winterstörche

Beitrag von Markus »

Mathias hat geschrieben: Fr 24. Jan 2025, 17:28 jetzt habe ich einen kurzen Moment gezuckt.
Nur keine Panik Mathias :lol: Da habe ich Dich vollkommen richtig verstanden und habe Deine Sichtweise nur nochmals bestätigt.

LG
und einen schönen Abend

Markus
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