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Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Breisgau Stoerche
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Breisgau Stoerche »

Mathias hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 16:18
Gibt es pi-mal-Daumen Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren, wann die West-ziehenden Störche mit der Rückreise nach Norden beginnen?
Und - falls diese Frage überhaupt zu beantworten ist - fliegen die Störche zuerst los, die am weitesten weg sind (weil sie die längste Strecke haben), oder merkt man keinen Unterschied?
Mathias

Hallo Mathias,
es ist tatsächlich völlig individuell. Eigentlich ist alles vertreten. So konnten schon Störche beobachtet werden, die sich wenige Tage nach Erreichen ihres südlichsten Punktes bereits im November schon wieder gen Norden bewegt haben. Dann gibt es welche, die noch an ihren Plätzen ausharren, während andere schon ihr Brutgebiet erreicht haben. Der Rückreiseverkehr erstreckt sich über Monate ....und der Endpunkt ist hierbei auch individuell. Letztendlich hängt hier wohl auch einiges von Zufällen ab. Auf wen trifft der einzelne Storch? Wem schließt er sich an?... sehr spannend....

Dies nur in Kürze!
Herzliche Grüße
Isi
Breisgau Stoerche
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Breisgau Stoerche »

Frank B hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 20:33 Leider bin ich gestern Abend wieder auf eine trurige Geschichte gestoßen, ich glaube hierüber wurde hier noch nicht berichtet. Reiner (AEH80) vom Affenberg ist wohl Anfang Dezember in Casablanca verstorben. Allerdings ist er bzw. sein Sender später nach Kenitra bewgt worden. Dort bewegt er sich beinahe noch täglich über 100m in einem Wohngebiet. Ich bin mir nicht sicher ob er sich bei Dr. Abidi befindet, auf seiner Facebook Seite kann ich hierzu nichts finden.
Libe Grüße Frank
Hallo lieber Frank,
ja, leider ist auch Reiner verstorben. Er konnte von Dr. Mustapha Abidi geborgen werden. Die Todesursache ist nicht eindeutig geklärt. Die Daten geben hier leider keinen Aufschluß. Obwohl sich eine Starkstromleitung in der Nähe befunden hat, hatte der Körper nicht über die typischen Merkmale verfügt, die vorliegen würden, wenn Reiner einem Stromtod erlegen wäre. Vielleicht ist er streunenden Hunden zum Opfer gefallen? .....Man sieht, wie mannigfaltig die Gefahren sind, die in der Strochenwelt lauern....

Hoffen wir das beste für unsere Störche auf Reisen!
Liebe Grüße zu dir!

Isi
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Elisa
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Elisa »

Guten Morgen, Ihr Lieben! Bild

Und danke erst einmal an Andreas und Isi, dass Ihr Euch der aufgekommenen Fragen angenommen habt ... :thumbup:


Dass Reiner (AEH80) vom Affenberg (Movebank-Datei) inzwischen auch verunglückt ist, finde ich auch sehr schade. :S
Danke für die Mitteilung, Frank.

Er wurde ja u.a. mit den Jungstörchinnen Walsdorf1-2024 und Ushi von Daxlanden sowie der ebenfalls weiblichen Florian(e) Karlsruhe West und auch der Lisa (AFR67) aus Ölkofen/Mengen (Landkr. Sigmaringen) auf Gabos Lieblingdeponie Oum Azza, südlich von Rabat, geortet.
Ich hatte darüber auch am 10. September geschrieben: viewtopic.php?p=6153#p6153

Doch wie wir wissen, sind auch schon drei der vier Daxlanden-Jungstörche verunglückt, also die Ushi und ihre Brüder Simone und Erbse (Quelle).
Erbse verstarb ja besonders früh.
Und Schwester Florian(e) ist seit dem 14. Nov. in Burkina Faso oder Mali verschollen. Hoffentlich hat wenigstens sie überlebt und taucht bald wieder auf.


Die Lisa (in der Movebank findet man sie mit den Stichworten "Oelklisa AFR67") lebt übrigens noch.
Sie hält sich derzeit in Marokko südlich von El Jadida auf.
Siehe:

Jungstörchin Lisa aus Ölkofen/Mengen (Landkr. Sigmaringen) hat ihre Winterpause bisher in Marokko verbracht.<br />Sie war im letzten September ebenfalls ein paar Tage lang auf Gabos Lieblingsdeponie Oum Azza, südlich von Rabat.
Jungstörchin Lisa aus Ölkofen/Mengen (Landkr. Sigmaringen) hat ihre Winterpause bisher in Marokko verbracht.
Sie war im letzten September ebenfalls ein paar Tage lang auf Gabos Lieblingsdeponie Oum Azza, südlich von Rabat.

Noch ein Tipp zum Suchen von Lisa im AnimalTracker:
In der Suchliste ist sie die letzte von mehreren "Lisa".
Man müsste Herrn Fiedler ev. auch aufmerksam machen, dass man zu ihrem Nicknamen noch die Ringnummer mit angibt, um sie im AT nicht mit den anderen besenderten Tieren bzw. Störchen, die Lisa heißen, zu verwechseln.


EDIT:
Gerne geschehen, Claudia und Mathias ... Bild
Zum Zug der Störche schreib ich bis spätestens morgen noch etwas ... ;)


LG Elisa


P.S.: Frankie ist heute immer noch an "seinem" Wadi "Oued Laarba".

„Suche die kleinen Dinge, die dem Leben Freude geben.“
Konfuzius

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Kirchzarten: https://www.youtube.com/watch?v=RNKg_XD84UM
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Mathias
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Mathias »

Breisgau Stoerche hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 21:49
Hallo Mathias,
es ist tatsächlich völlig individuell. Eigentlich ist alles vertreten. So konnten schon Störche beobachtet werden, die sich wenige Tage nach Erreichen ihres südlichsten Punktes bereits im November schon wieder gen Norden bewegt haben. Dann gibt es welche, die noch an ihren Plätzen ausharren, während andere schon ihr Brutgebiet erreicht haben. Der Rückreiseverkehr erstreckt sich über Monate ....und der Endpunkt ist hierbei auch individuell. Letztendlich hängt hier wohl auch einiges von Zufällen ab. Auf wen trifft der einzelne Storch? Wem schließt er sich an?... sehr spannend....

Dies nur in Kürze!
Herzliche Grüße
Isi
Liebe Isi!
Ganz großen Dank für Deine Zeilen!
Ich glaube, das gefällt mir an den Störchen (auch wenn ich ja noch Frischling bin und wenig Beobachtungs-Erfahrung habe...) besonders gut, nämlich das es so viele individuelle Aspekte gibt. Also, es wird wohl nun von Tag zu Tag spannender, wann man erste Tendenzen erkennen kann, dass Vögel gen Norden aufbrechen und/oder bereits unterwegs sind.

BTW: Bei den Lindheimern habe ich gerade gelesen, dass der erste 'Knittelsheimer Storch' bereits zurückgekehrt ist. Offenbar hat er eine innere Uhr, denn er kam - wie im vergangenen Jahr - bereits am 4. Januar.

Ich hätte nicht gedacht, dass die Beschäftigung mit Störchen (auch und besonders mit den Winter-Störchen) so spannend sein kann und einen dermaßen emotional mitnimmt.

Herzliche Grüße und Dir ein schönes Wochenende!
Mathias
Breisgau Stoerche
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Breisgau Stoerche »

Mathias hat geschrieben: Fr 10. Jan 2025, 14:12 Liebe Isi!
Ganz großen Dank für Deine Zeilen!
Ich glaube, das gefällt mir an den Störchen (auch wenn ich ja noch Frischling bin und wenig Beobachtungs-Erfahrung habe...) besonders gut, nämlich das es so viele individuelle Aspekte gibt. Also, es wird wohl nun von Tag zu Tag spannender, wann man erste Tendenzen erkennen kann, dass Vögel gen Norden aufbrechen und/oder bereits unterwegs sind.

BTW: Bei den Lindheimern habe ich gerade gelesen, dass der erste 'Knittelsheimer Storch' bereits zurückgekehrt ist. Offenbar hat er eine innere Uhr, denn er kam - wie im vergangenen Jahr - bereits am 4. Januar.

Ich hätte nicht gedacht, dass die Beschäftigung mit Störchen (auch und besonders mit den Winter-Störchen) so spannend sein kann und einen dermaßen emotional mitnimmt.

Herzliche Grüße und Dir ein schönes Wochenende!
Mathias

nicht zu danken, lieber Mathias, sehr gerne!

Oooh ja, der Storchenzug ist unglaublich faszinierend. Er hält sooo viele Überraschungen bereit, mit seinen Höhen und Tiefen! Und es gäbe hierzu noch so viel Spannendes zu berichten .... jeder Storch schreibt seine eigene Geschichte, einfach unbeschreiblich!

Auch dir wünsche ich ein schönes Wochenende!
Ganz herzliche Grüße!
Isi
OliEm
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von OliEm »

Hallo Storchenfreunde,
es ist wieder so spannend, was Ihr „Aktiven“ alles recherchiert, dafür vielen Dank.
Hier in Freiburg-Hochdorf ist seit 3 Tagen ein Storch eingezogen, weiß allerdings nicht, ob er in Spanien oder Afrika war. Er ist beringt, die Nummer konnte ich nicht sehen. Anfang Januar ist schon ziemlich früh.
Ich freue mich auf weitere Einträge
Grüße
Gabriele
Breisgau Stoerche
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Breisgau Stoerche »

OliEm hat geschrieben: Fr 10. Jan 2025, 23:11 Hier in Freiburg-Hochdorf ist seit 3 Tagen ein Storch eingezogen, weiß allerdings nicht, ob er in Spanien oder Afrika war. Er ist beringt, die Nummer konnte ich nicht sehen. Anfang Januar ist schon ziemlich früh.
Ich freue mich auf weitere Einträge
Grüße
Gabriele
Hallo liebe Gabriele,
zu dem von dir gesichteten Storch in Freiburg-Hochdorf wollte ich dir doch ganz kurz antworten:
Als mich die Nachricht über den Storch erreichte, musste ich trotz anderer Pläne tatsächlich alles stehen und liegen lassen, um die Ringnummer abzulesen. Und die Freude war groß: es ist die Störchin, die seit Jahren auf dem Nest auf der Kirche residiert. Das Paar sind ziehende Störche. Bis wohin, kann ich dir leider gerade nicht auswendig sagen. Dazu müsste ich in die Wiederfundbenachrichtigungen schauen, die ich gerade nicht zur Hand habe. Aber ich kann dir einen kleinen Willkommensbericht hierlassen:
https://www.facebook.com/permalink.php? ... embed_post

Herzliche Grüße aus dem Breisgau in den Breisgau! 😀
Isi
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Elisa
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Elisa »

Hallo, lieber Mathias, hallo zusammen ... :D
entschuldigt bitte, dass ich mich jetzt erst melde ... ich war am Wochenende unterwegs.

Aber die liebe Isi von Breisgau Störche hat ja bereits recht ausführlich auf Mathias' Frage geantwortet.
Mathias, Deine Frage lautete:
Mathias hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 16:18Gibt es pi-mal-Daumen Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren, wann die West-ziehenden Störche mit der Rückreise nach Norden beginnen?
Und - falls diese Frage überhaupt zu beantworten ist - fliegen die Störche zuerst los, die am weitesten weg sind (weil sie die längste Strecke haben), oder merkt man keinen Unterschied?
Man kann tatsächlich sagen, die Rückreise der einzelnen Störche passiert sehr individuell.

Wobei man schon auch feststellen kann, dass jüngere bzw. ganz junge Weißstörche eher zum Bummeln neigen - sowohl auf dem Hinweg in den Süden, als auch auf dem Rückweg in den Norden - während ältere Störche bereits mit ihren Erfahrungen im Laufe ihres bisherigen Lebens gute Abkürzungen kennengelernt haben und sich daher zielstrebiger auf den Rückweg in ihre Brutgebiete machen, sofern sie auch schon ein ganz bestimmtes Brutnest ihr eigen nennen, das sie rechtzeitig vor anderen konkurrierenden Störchen erreichen möchten.
Es ist daher kein Wunder, dass Nesteigentümer, die ihr Nest schon im Vorjahr häufiger gegen Konkurrenten verteidigen mussten, eher dazu neigen, sich früher auf den Weg zu ihren Nestern zu machen. Wobei auch das wohl ganz individuell sein kann, da es auch unter Störchen - wie unter den Menschen - welche gibt, die die Verteidigung ihres Nestes und die Aufzucht des eigenen Nachwuchses ernster nehmen als andere.

Bei Jungstörchen ist das etwas anders, denn im Normalfall "begeistern" sich Jungstörche in ihrem ersten und meist auch noch in ihrem zweiten Jahr noch gar nicht so sehr für das Brüten, auch wenn sie vielleicht schon mal dazu neigen, älteren Störchen ihr Nest streitig zu machen bzw. eigene Versuche starten, ein eigenes Nest zu bauen. Das Verhalten hängt natürlich von ihrer Geschlechtsreife ab.

Der zweijährige Leon (er ist 2022 in Freiburg-Hochdorf auf der St. Martin Kirche geschlüpft und rechts beringt mit der Nummer DER A7Y54) gehört hier eher zu den Ausnahmen, auch wenn es offenbar zunimmt, dass jüngere Störche schon mit zwei Jahren Eltern werden. Leon war 2024 in Hamm (NRW) Erstbrüter (siehe Webcam der Familie Koehler) mit einem Küken (Luka) im Nest und war daher ein sehr junger Papa!

Will sagen, die jungen Störche schweifen in den ersten 24 bis 36 Monaten ihres Lebens eher herum, viele bleiben zudem in ihrem ersten oder sogar in ihrem zweiten Jahr noch im Süden, bevor es sie wieder im Spätwinter bzw. im frühen Frühjahr nach Norden in die Brutgebiete ihrer Artgenossen zieht.

Außerdem ist es auch so, dass die jüngeren Störche sich eher Trupps von Artgenossen anschließen, während die älteren Störche eher dazu neigen ihre eigenen Flugrouten zu wählen, die sie im Laufe ihres Lebens verfeinert haben. Allerdings passiert dies gewiss auch immer in Abhängigkeit von den jeweiligen Witterungsbedingungen und je nach Zuglust.

Mathias hat geschrieben: Do 9. Jan 2025, 16:18Kürzlich hatte ich ja (zufällig) Brioche entdeckt, der/die bis ganz runter nach Südafrika geflogen ist; mehr als 15.000 Kilometer.
https://www.animaltracker.app/map/anima ... 8a83f4bd5c
Allerdings ist er/sie ja ein Ostzieher, weil er aus Polen stammt.
Brioche (Geschlecht unbekannt) ist ein tolles Beispiel für einen Ostzieher, der auch noch so weit in den afrikanischen Süden geflogen ist.
Aber selbst unter den Störchen gibt es welche, die nicht unbedingt ihrer Route treu bleiben, aber das hängt natürlich auch vom Alter ab.
Ältere Störche nehmen tendenziell häufiger ihre bisherigen Routen als die jüngeren, die sich - aus ihrer Unsicherheit heraus - lieber einer Gruppe von Störchen anschließen - egal wohin die Reise geht.

Ich möchte Dir/Euch als Beispiel die Jungstörchin "Gambia (X9X54)" vorstellen, die 2023 in Loburg (östl. von Magdeburg / Hannover), geschlüpft ist und in ihrem ersten Jahr (Sommer 2023) mit Westziehern nach Spanien geflogen war, aber in ihrem zweiten Jahr (August 2024) zu einem Ostzieher wurde.
Siehe:
https://storchenhof-loburg.de/patenscha ... ml?isorc=1

Im Sommer 2023 flog sie auf einer Westroute bis nach Südspanien und überwinterte dort südlich von Sevilla. Anfang/Mitte März 2024 flog sie dann in Etappen wieder nach Norden und erreichte Anfang Mai 2024 Deutschland. In Nordhessen (bei Wabern) wurde sie am 5. und 6. Mai 2024 gesichtet:
https://storchenhof-loburg.de/satellite ... 2naZ4E-OnQ
https://www.facebook.com/groups/storche ... 461277135/
https://www.facebook.com/storchenhof.lo ... 207196372/

Von dort flog sie weiter in den Norden und erreichte Mitte Mai 2024 das Gebiet bei Lüneburg, südlich von Hamburg. Dort hielt sie sich bis Anfang Juni 2024 zw. Hamburg und Göttingen in verschiedenen Gebieten auf.
Dann flog sie am 8. Juni 2024 von Kelbra/Sangerhausen aus plötzlich recht gerade nach Osten über Cottbus und erreichte Mitte Juni ein Gebiet südlich von Kalisz (Polen). Dort blieb sie etwa 3 Wochen lang bis Anfang Juli 2024 und flog wieder nach Nordwesten, um eine größere Schleife bis Anfang August 2024 über Rostock, Wismar, Walsrode und Hildesheim zu fliegen, um abermals in den Osten Deutschlands aufzubrechen.

Zwischen dem 6. und 10. Aug. 2024, irgendwo zwischen Dessau und Bautzen, schloss sie sich dann wohl einem Trupp von Ostziehern an und flog mit diesem in den Südosten Europas (es kann aber zuweilen sein, dass sie auf dem Weg in den Süden mehrmals die Reisegruppe wechselte).
Mitte August 2024 überflog sie Ungarn und Rumänien und erreichte am 20. August schließlich Istanbul, südöstlich davon übernachtete sie vermutlich.
Innerhalb von gut 3 Tagen überflog sie die Türkei, erreichte am 23. oder 24. August Syrien, flog nach Süden über Jordanien und Israel weiter.
Am 27. Aug. 2024 überflog sie den westlichen der beiden Meerarme im Norden des Roten Meeres und erreichte das Gebiet östl. von Luxor (Ägypten).
Am nächsten Tag ging es weiter nach Südwesten durch den Sudan, bis sie am 2. Sept. 2024 die Grenze zum Tschad überflog.
Im Tschad hielt sie sich über 3 Wochen lang auf, zog dann aber Richtung Osten und Südosten weiter, flog mit längeren Pausen im Süden des Sudans weiter, und das entlang der Grenze zwischen Sudan und Südsudan bis nach Äthiopien, das sie dann am 26. Nov. 2024 erreichte.

In Äthiopien bog sie dann nach Süden ab, durchquerte ab Dez. 2024 Kenia (überflog Nairobi) und Tansania. Im Ruaha Nationalpark pausierte sie ca. 2 Wochen lang (vom 10. bis 24. Dez. 2024) und flog dann wieder weiter Richtung Südosten, wo sie am 1. Weihnachsfeiertag den Nordosten von Sambia erreichte.
Ende Dezember befand sie sich noch im südlichen Teil von Ost-Sambia.
Ihre letzte Ortung aus dem selben Gebiet stammt vom 7. Januar 2025.
Wo sie sich aktuell befindet, das wird man - hoffentlich - in ein paar Wochen wissen.

Hier die Flugrouten in den Karten und die Daten der Jungstörchin Gambia:

Die Jungstörchin Gambia ist 2023 in Loburg (bei Magdeburg) geschlüpft, überwinterte nach ihrem ersten Storchenzug in Spanien <br />und ist jetzt, bei ihrem zweiten Storchenzug, auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs.
Die Jungstörchin Gambia ist 2023 in Loburg (bei Magdeburg) geschlüpft, überwinterte nach ihrem ersten Storchenzug in Spanien
und ist jetzt, bei ihrem zweiten Storchenzug, auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs.

In der Movebank sieht man alle Flugbewegungen der Jungstörchin Gambia. Zuletzt wurde sie am 7. Jan. 2025 in Sambia geortet.
In der Movebank sieht man alle Flugbewegungen der Jungstörchin Gambia. Zuletzt wurde sie am 7. Jan. 2025 in Sambia geortet.


Das Datenblatt von Gambia
Das Datenblatt von Gambia
GambiasDaten_07Jan2025_Sambia_Movebank.png (59.85 KiB) 166 mal betrachtet


Liebe Grüße,
Elisa



P.S.:
Noch ein Video-Tipp, speziell für Deine Frage, lieber Mathias ...
... nämlich ein Video von einem Vortrag von Dr. Wolfgang Fiedler:

https://www.youtube.com/watch?v=oOkM_KzrGsI

„Suche die kleinen Dinge, die dem Leben Freude geben.“
Konfuzius

Bild

Storchenwebcams:
Kirchzarten: https://www.youtube.com/watch?v=RNKg_XD84UM
https://www.youtube.com/@StorchennestKolbermoor
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von OliEm »

Breisgau Stoerche hat geschrieben: So 12. Jan 2025, 18:31
OliEm hat geschrieben: Fr 10. Jan 2025, 23:11 Hier in Freiburg-Hochdorf ist seit 3 Tagen ein Storch eingezogen, weiß allerdings nicht, ob er in Spanien oder Afrika war. Er ist beringt, die Nummer konnte ich nicht sehen. Anfang Januar ist schon ziemlich früh.
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Grüße
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Hallo liebe Gabriele,
zu dem von dir gesichteten Storch in Freiburg-Hochdorf wollte ich dir doch ganz kurz antworten:
Als mich die Nachricht über den Storch erreichte, musste ich trotz anderer Pläne tatsächlich alles stehen und liegen lassen, um die Ringnummer abzulesen. Und die Freude war groß: es ist die Störchin, die seit Jahren auf dem Nest auf der Kirche residiert. Das Paar sind ziehende Störche. Bis wohin, kann ich dir leider gerade nicht auswendig sagen. Dazu müsste ich in die Wiederfundbenachrichtigungen schauen, die ich gerade nicht zur Hand habe. Aber ich kann dir einen kleinen Willkommensbericht hierlassen:
https://www.facebook.com/permalink.php? ... embed_post

Herzliche Grüße aus dem Breisgau in den Breisgau! 😀
Isi
Ganz herzlichen Dank Isi. Sehr interessant. Ich dachte immer, dass die Storchen-Herren zuerst zurückkehren und dann erst kommen die Damen. Ich freue mich schon sehr auf die rückkehrenden Störche.
Liebe Grüße und nochmal danke 🙏
Mathias
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Re: Störche auf Reisen begleiten mit der AnimalTracker-App 2025

Beitrag von Mathias »

Liebe Elisa, liebe Alle!
Ganz riesigen Dank für Deine spannenden und mega-ausführlichen Zeilen!
Ich merke, wenn man sich mit Störchen beschäftigt, kann das zur Vollzeit-Beschäftigung werden und es macht süchtig :). Ich denke allerdings, dass das eine Art von Sucht ist, die der Gesundheit nicht abträglich ist ;).

Das, was Du zu Gambia schreibst, ist ja regelrecht sensationell! Das ist für mich vollkommen neu, dass es auch möglich ist, dass Störche nicht immer entweder als Ostzieher unterwegs sind, oder Westzieher, sondern offenbar auch einige hin und her switchen. Ich bin sehr gespannt, nun selbst im Animaltracker Gambia weiterhin zu beobachten.

Wenn ich darf, ich würde gern noch einen Gedanken (an alle) hier in den Raum stellen: In den vergangenen Jahren hat sich ja die Zahl der Störche erfreulich entwickelt und die Population wird immer stabiler. Ein neuer Trend scheint zu sein, dass einige Störche nur relativ kurze Strecken ziehen und auch immer mehr bleiben gleich in der angestammten Region. Ich hatte bisher gelernt, dass Störche ja nicht konsequent monogam sind und immer wieder mit dem gleichen Partner/Partnerin brüten, sondern dass das Nest die entscheidende Schnittstelle ist; die 'Treue' ist also auf das Nest bezogen. Und die Männchen sind gewissermaßen die Eroberer und Verteidiger der jeweiligen Nester. Wenn nun Störche, die gemeinsam in der vergangenen Saison gebrütet haben und auch gemeinsam (vor Ort) überwintern, dann hat das ja sicher auch Auswirkungen auf ihre 'Beziehung' und die gemeinsame Bindung an das Nest. Ich beobachte in Höchstadt öfter das Nest von Gerome und Frieda. Dann findet ja auch eine Art von Paar-Interaktion statt, die es nicht geben würde, wenn sie auf dem Zug nach Süden wären.
Ich weiß nicht, ob meine Schlussfolgerung zu einfach ist, aber kann es sein, dass durch das gemeinsame Überwintern auch die Partnerschaften der Störche stabiler werden?
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