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Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Fr 14. Feb 2025, 12:46
von Markus
Ja, ich bin da nach weiterer Recherche auch Eurer Meinung.

Wir müssen uns längerfristig ohnehin einen einfacheren Zugang zum Nest schaffen. Mit einem hierfür benötigtem Spezialkran ist das ein riesen Aufwand.

LG
Markus

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Fr 14. Feb 2025, 13:00
von Elisa
Hallo Markus und Andreas ... Bild

Zum Thema Nestreinigung und zum Dauerregen ...

Das Problem ist, dass das Wasser bei Dauerregen nicht hauptsächlich an den Seitenrändern abfließt, sondern sich erst einmal in der Mulde in der Mitte sammelt, also genau dort, wo sich auch im Normalfall die Küken aufhalten.
Und in jedem Nest gibt es eine Mulde in der Mitte, denn das Nistmaterial wird speziell in der Mitte eines Nestes niedergetreten.
Leider.

Als Störche in früheren Zeiten (bevor sie zu Kulturfolger wurden) auf Bäumen, Baumstümpfen und auf Felsen nisteten, hielten die Nester ja auch nicht so viele Jahre den Witterungen stand, denn da gab es keine von Menschenhand erstellten Nistkörbe und Gestelle, die viel dichter gebaut sind als das, was die Störche erstellen.
Im Normalfall fallen bei einem von Storchen gebauten Nest eher Äste und Nistmaterial herunter, sodass sich das Problem mit einem völlig abgedichteten Nestuntergrund, in dem sich Wasser sammeln kann, so schnell erst gar nicht stellt.

Wünsche Euch einen schönen Valentinstag ... Bild

LG Elisa

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Fr 14. Feb 2025, 14:44
von Mathias
Markus hat geschrieben: Fr 14. Feb 2025, 12:46
Wir müssen uns längerfristig ohnehin einen einfacheren Zugang zum Nest schaffen. Mit einem hierfür benötigtem Spezialkran ist das ein riesen Aufwand.

LG
Markus
Liebe Leute!
Seit dem ich erstmals von den Staunässe-Problemen bei Storchennestern gehört habe, dachte ich, ob es nicht mit 'fliegender Technik' (Drohne) möglich wäre, ein paar Bohrungen im Nestgrund durchzuführen. Mit einem Gerät, das fernsteuerbar ist könnte man ein leichtes Bohr-Aggregat auf das Nest befördern, mit dem dann einige Bohrungen gesetzt werden könnten. Falls das funktioniert, es hätte den Vorteil, dass es sehr flexibel einsetzbar ist.
Vielleicht könnte man das an einem Nest ausprobieren, wo man ohne große Probleme Zugang hat? Bevor man den Aufwand mit Drohne startet, könnte man so leicht testen, ob mit einem umgebauten Bohrer der gewünschte Effekt erzielt wird.
Elisa hat geschrieben: Fr 14. Feb 2025, 13:00 Hallo Markus und Andreas ... Bild

Zum Thema Nestreinigung und zum Dauerregen ...

Das Problem ist, dass das Wasser bei Dauerregen nicht hauptsächlich an den Seitenrändern abfließt, sondern sich erst einmal in der Mulde in der Mitte sammelt, also genau dort, wo sich auch im Normalfall die Küken aufhalten.
Und in jedem Nest gibt es eine Mulde in der Mitte, denn das Nistmaterial wird speziell in der Mitte eines Nestes niedergetreten.
Leider.

Als Störche in früheren Zeiten (bevor sie zu Kulturfolger wurden) auf Bäumen, Baumstümpfen und auf Felsen nisteten, hielten die Nester ja auch nicht so viele Jahre den Witterungen stand, denn da gab es keine von Menschenhand erstellten Nistkörbe und Gestelle, die viel dichter gebaut sind als das, was die Störche erstellen.
Im Normalfall fallen bei einem von Storchen gebauten Nest eher Äste und Nistmaterial herunter, sodass sich das Problem mit einem völlig abgedichteten Nestuntergrund, in dem sich Wasser sammeln kann, so schnell erst gar nicht stellt.

Wünsche Euch einen schönen Valentinstag ... Bild

LG Elisa
Liebe Elisa, Deinen Gedanken kann ich vollständig folgen, vielen Dank dafür!
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sich 'Storch-Aktive' tatsächlich einmal systematisch mit Überlegungen auseinandersetzen, wie man mit leichter Technik, den Wasserabzug in den Nestern wieder herstellen könnte?
Ob meine Ideen in Richtung 'Drohnen mit Bohrer' sinnvoll sind, weiß ich nicht. Ich wollte den Gedanken aber wenigstens mal in den Raum stellen.

Herzliche Grüße und gute Wünsche für ein schönes Wochenende!
Mathias

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: So 16. Feb 2025, 13:03
von Claudia F
Hallo Mathias,
ich möchte noch auf ein anderes Problem bei den Nestern hinweisen.... Viele der Nester sind mit Nisthilfen auf Haus-/Kirchturmdächern montiert. Die Störche bauen jedes Jahr auf das vorhandene Material drauf. Vor kurzem wurde ein nie von Menschenhand gepflegtes Nest von 1,2 Tonnen entfernt, das Dach drohte einzustürzen.
Solange es keine Freiland- oder unerreichbare Nester sind, müssen aus Gründen der Sicherheit die Nester gereinigt und das alte Material rausgeholt werden.
Im Kiza-Nest wurden dieses Jahr 130 kg Pampe entfernt.
Nur Drainagen zu bohren reicht also leider vielfach nicht aus.
Die Störche tolerieren in der Regel den Nesteingriff von uns Menschen sehr gut. Insbesondere Ulla und Edgar kennen es auch jahrelang durch die Beringungen der Jungtiere.
Dieses Jahr ist es anders ... was auch immer sie diesmal auf dem Kirchturm stört.... wir können nur rätseln und weiter beobachten.
Liebe Grüße, Claudia

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: So 16. Feb 2025, 14:55
von Mathias
Liebe Claudia!
Vielen Dank für Deine Gedanken zu den 'neuartigen Nestproblemen'! Mir ist bekannt, dass es Nester gibt, die so gigantisch schwer geworden sind, dass es deshalb statische Gefahren für die darunterliegenden Dächer gab. Deshalb ist mir auch bewusst, dass eine 'Entrümpelung' und Pflege von Nestern oft erforderlich ist.
Mein Vorschlag mit dem 'fliegenden Bohrer' war ja auch eher ein Gedanke, um in der akuten Not - also wenn Nester möglichst schnell entwässert werden müssten - ein Mittel zu haben, wie man sich behelfen kann.
Langfristig wird wohl kein anderer Weg bleiben, als immer wieder alle Nester entsprechend zu entrümpeln zu pflegen. Ich sehe schon, wie sich jetzt in den Storchhochburgen erste Startup-Firmen gründen, die ein Rundum-Sorglos-Paket für Eigenheimbesitzer anbieten, damit die Nester nicht zu gigantisch werden... ;) .

Herzliche Grüße,
Mathias

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: So 16. Feb 2025, 17:10
von Elisa
Hallo Mathias, hallo zusammen ...

Ja, es wäre sinnvoll, dass man sich Gedanken macht, wie die Nester gestaltet bzw. gebaut werden könnten, damit Regenwasser besser abfließt.
Möglicherweise müsste man etwas am Aufbau der Nisthilfen ändern.
Vielleicht wäre z.B. ein eher trichterartiger Aufbau besser?

Ein Nest mit einer Art Bohrer an einer Drohne aufzulockern mag - außerhalb der Brutzeit - für schlecht erreichbare Nester ev. nicht schlecht sein.
Allerdings wird eine Drohne kaum einen ausreichenden Widerstand bieten, um einen Bohrer in ein dichtes Nest zu treiben, schätze ich.

LG Elisa

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Do 20. Feb 2025, 17:27
von Elisa
Hallo zusammen ...

ähem ... es gibt interessante Entwicklungen. :D

Seit heute Morgen ... nein, sorry, seit heute Mittag wurde Edgar nicht mehr auf dem Nest auf der St-Gallus-Kirche gesehen.
Um 12:01:44 Uhr landete er noch mit Nistmaterial im Nest und verließ es nach ca. 8 Minuten.
Um 13:24:55 Uhr kam Ulla allein, schaute aufmerksam umher, beobachtete dabei auch oft den Himmel und flog nach 13:42 Uhr wieder ab.

Und um 13:52 Uhr tauchte plötzlich ein neuer, unberingter und sehr stattlicher Storchenmann auf.
Er wurde inzw. von Wille "Klaus" getauft, nach dem legendären Seeräuber Klaus Störtebeker, wegen des Nestraubs. :lol:
Er ist sehr groß, hat einen langen Schnabel, ganz leicht nach unten gebogen, einen auffälligen und sehr dunklen Kehlsack und schöne rote Beine.

Ulla war anfangs irritiert, versuchte ihn zu verjagen, dann durch Imponierverhalten zum Aufgeben zu bewegen ...
aber er ließ sich einfach nicht vertreiben, duckte sich, als sie ihn per Tiefflug rausschubsen wollte ...
also duldet sie ihn nun, auch wenn er ihr nicht ganz geheuer ist ...

Er bemüht sich sehr um sie, knabberte an ihr, wollte sich schon paaren, aber sie drehte sich mehrfach, sodass er nicht richtig aufsteigen konnte.
Kein Wunder, bis gestern paarte sie sich noch mit Edgar und ist daher wohl noch nicht so weit, mit ihm eine neue Partnerschaft zu beginnen ...
Mal sehen wie es weitergeht.
Er folgte ihr zuletzt auf Schritt und Flügelschlag ... sie blieb zurückhaltend bis zum Schluss.

Jedenfalls ... es könnte sein, dass Edgar - nach 5 Jahren Storchen-Ehe mit Ulla - in ein anderes Nest umgezogen ist. :huh: :lol:

Liebe Grüße, Elisa

______________________________________
EDIT:

Am Abend, bei Kirchengeläut, kehrte der neue Storchenmann um 18:55:45 Uhr allein ins Nest auf der St.-Gallus-Kirche zurück und ruht nun allein dort.

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Do 20. Feb 2025, 17:44
von Mathias
Elisa hat geschrieben: Do 20. Feb 2025, 17:27 Hallo zusammen ...

ähem ... es gibt interessante Entwicklungen. :D
Seit heute Morgen wurde Edgar nicht mehr auf dem Nest auf der St-Gallus-Kirche gesehen.

Jedenfalls ... es könnte sein, dass Edgar - nach 5 Jahren Storchen-Ehe mit Ulla - in ein anderes Nest umgezogen ist. :huh: :lol:

Liebe Grüße, Elisa
Also, ich weiß nicht, ob man das hier so frei sagen darf - ich bin eigentlich auch ein sehr großer Fan von Raben-Vögeln.
Bei denen kann man sich wenigstens darauf verlassen, dass sie - von extremen Ausnahmen und Tod abgesehen - ein Leben lang zusammenbleiben.
Es mag ein altmodisches Konzept sein, aber mir gefällt das durchaus ;) .

Wenn ich mir so ansehe, wie locker heute bei den Storchen Bäumchen-wechsel-dich gespielt wird :lol: - dann lobe ich mir die Raben und Krähen.

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Do 20. Feb 2025, 17:47
von Elisa
Ach, soooo locker sehen die Störche das nicht.
Ein paar Jahre bleiben sie im Normalfall schon zusammen.
Wie wir Menschen auch ... :lol:

Re: Storchennest Kirchzarten

Verfasst: Do 20. Feb 2025, 17:51
von Mathias
Elisa hat geschrieben: Do 20. Feb 2025, 17:47 Ach, soooo locker sehen die Störche das nicht.
Ein paar Jahre bleiben sie im Normalfall schon zusammen.
Wie wir Menschen auch ... :lol:
Es scheint also sinnvoll zu sein (besonders als Storchen-Neuling), sich emotional nicht zu sehr auf bestimmte Vögel und Paare einzustellen - sondern immer mit Veränderungen zu rechnen :o ?

Ich hoffe, mein Augenzwinkern kommt hier rüber!