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Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

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Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

Beitrag von VP-Archivar »

alfriedro schrieb am 12.09.2009, 13:00:

Hallo Prachtfinkenfreunde.

Die Brutsaison ist fast zu Ende. Wie ich bereits angekündigt habe, möchte ich meine Beobachtungen und Erfahrungen hier einstellen. So kann jeder seine Schlüsse aus dem Thema ziehen und evtl. mit eigenen Beobachtungen vergleichen. Aus den Zusammenhängen ergeben sich interessante Fragen, denen man mal später nachgehen kann. Weil es recht umfangreich wird, aber ein Paar gerade noch Junge aufzieht, beginne ich schon mal mit allgemeinen Darstellungen. Ich hoffe, dass die Ausführungen anregend und aufschlussreich sein werden.

Beste Grüße, Alexander Droste
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Re: Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

Beitrag von VP-Archivar »

alfriedro schrieb am 12.09.2009, 13:03:

Allgemeines über den Tigerfink
Der Tigerfink, auch Tüpfelastrild genannt (Engl. Strawberryfinch, Avadavat, It. Bengalino commune, Fr. Bengali rouge, Nl. Amandave, Tijgerfinke), ist in Südostasien beheimatet. Der winzige Vogel von 9 cm und ca. 9 g lebt in feuchten Graslandschaften und Schilfgebieten, paarweise in der Brutsaison am Ende der Monsunzeit (Juni - Oktober) und schwarmweise in der übrigen Zeit. Er schließt sich dann mit anderen Prachtfinken zu mitunter großen Schwärmen zusammen. Im Norden Indiens muss er in den Wintermonaten kalte Fallwinde aus dem Himalaya aushalten, wobei es mitunter auch auf 5°C abkühlen kann. ??Als einziger Prachtfink wechselt das Männchen von einem Pracht- bzw. Brutkleid in ein Schlichtkleid und zurück. Das Prachtkleid des Männchens ist blutrot, in der Hälterung, mangels UV-Licht rostrot und ist mit weißen Tupfen entlang der Flanken bis zur Brust übersät. Der Bauch wie die Unterschwanzdecken sind schwarz. Auch die Rückenfedern sind rötlich.
Im Schlichtkleid ähnelt das Männchen dem Weibchen, das gelblich grau von der Kehle bis zum Unterschwanz ist. Kopfoberseite und Rückenpartie ist grau. Die Bauchseite des Männchens ist leuchtend gelb, Kehle und Unterschwanz weiß. Der Steiß beider Geschlechter ist rostrot, beim Männchen leuchtender rot und meist mit weißen Tupfen übersät. Der Zügel beider Geschlechter ist schwarz, am unteren Rand weiß gesäumt. Schwanzfedern sind schwarzgrau mit weißen Tupfen an den Federspitzen. Auf den Flügeldecken sind weiße Tupfen.??Bei Tigerfinken singen beide Geschlechter. Sie können den Gesang variieren. Er ist individuell und nach meiner Beobachtung auch gruppenbildend. Denn alle drei Männchen meiner Gruppe singen gleich, obwohl sie aus unterschiedlichen Regionen und unterschiedlichen Zuchten stammen. Alle neu hinzugekommene Männchen lernten vom Ältesten. Auch die jungen Männchen der Nachzuchten singen gleich wie die Alten.
Tigerfinken sind nicht so wärmebedürftig wie andere Prachtfinken. Ideal ist eine Gartenvoliere mit angeschlossenem Schutzhaus oder kleinem Gewächshaus. Bei dichter Bepflanzung können auch mehrere Paare brüten. Tigerfinken verteidigen ihre Nestregion vehement und verfolgen manchmal ihre Konkurrenten energisch. Daher ist eine gute Bepflanzung nötig. Außer zu nah verwandten Arten, wie z.B. Goldbrüstchen ist der Tigerfink auch während der Brutzeit friedlich. ??In der Brutzeit ist der Bedarf an Insektenkost hoch, was das Brutpaar in einer Freivoliere gut befriedigen kann. Hilfreich ist die Gabe von Mückenlarven, die in einer flachen Schale geboten werden. Sonst sind die üblichen Saaten trocken und gekeimt, halbreife Rispen von Gräsern und zarte Grünpflanzen wie Vogelmiere und einjähriges Rispengras ideal.??Das Nest wird in einem niedrigen Strauch oder in Schilfdickicht kugelig angelegt. Es besteht aus sehr dicht verwobenen Halmen von Gras oder noch besser Kokosfasern. Es wird mit einigen Federn ausgepolstert. Die Jungen betteln zirpend, an Grillen erinnernd.
Es soll kleine Populationen auch in der Toscana und in Südspanien geben.
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Re: Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

Beitrag von VP-Archivar »

alfriedro schrieb am 12.09.2009, 13:06:

Meine Voliere
Gesamtlänge 12,3 m, Breite 2,5 m, Höhe 2,5 m, Außenteil 8,0 m, Innenraum, 4,3 m, davon Vorraum 1,0 m.
Der Vorraum enthält Installationen Heizung (Strahler), Wasser und Licht. Die Abtrennung Vorraum/Vogelraum erfolgte mit einer zweiflügeligen Tür aus Holz und Draht. Den Innenraum möblierte ich mit einem Regal, was Käfige als Futter- und Wasserspender trägt. In eine Ecke stelle ich einen Busch, meistens den alten Weihnachtsbaum. Der Zugang zum Außenteil besitzt zwei verschließbaren Durchflugklappen, eine jeweils oben und unten.

Der Außenteil ist dreiseitig verdrahtet mit Quadratmaschengeflecht 12 mm. Die Stirnseite ist verglast. Die Glaselemente wurden mit Aufdruck kleiner Quadrate sichtbar gemacht. Die Rahmenkonstruktion besteht aus verzinktem Stahl. Den Außenteil habe ich bepflanzt mit einer Vielzahl von Pflanzen. Die Laufflächen habe ich mit Pinienrinde abgedeckt. Sobald die Sonne scheint, wärmt sie sich rasch auf. Ein flaches Wasserbecken ist die Badestation. Eine große Wurzel und Steine als Dekoration sind ebenfalls enthalten. Querstangen aus Ästen an Anfang und Ende des Flugraumes sind die Hauptlandeplätze. Außen an der Voliere sorgen Kletterpflanzen und Sträucher für Schatten, die Mitte freilassend. An einer Seite grenzt Rasen an, an der anderen Seite Staudenrabatten. Der Vogelbesatz als Grundstock besteht aus ca. 10 - 15 Kleinvögel. Am Ende der Saison kommen die Jungtiere hinzu. Die Mitinsassen sollten sein Zwergwachteln und Schönsittiche. Ein Kanarie war noch zugegen und vier Zebrafinken, die jedoch keinen Nachwuchs mehr erzeugten.

In dieser Voliere habe ich bereits mehrmals Tigerfinken gehalten. Sie haben in den Sommermonaten einen sehr gesunden Eindruck gemacht, die Männchen haben ihre ganze Schönheit entfalten können. Zur Vermehrung kamen sie nicht, wegen verschiedener anderer Vögel. Diesmal ist die Gestaltung und der Volierenbesatz ganz auf die Tiger ausgerichtet. Die Freivoliere ist nicht überdacht, weil bepflanzt mit Chinaschilf, Kanarengras, Koniferen, einer Palme und anderen Kleinsträuchern, also wie ein Biotop, nachempfunden einer ufernahen Vegetation. Unser Klima (Rheinland, Bodensee, Breisgau, südl. Schwäbische Alp) vertragen die Tigerfinken recht gut. Regen bekommt ihnen gut, Wind mögen sie auch, tiefe Temperaturen in der Nacht schaden nicht, wenn sie am Tage Wärme tanken können. Daher sollte ein Teil der Voliere immer Sonne erhalten. Die Jungen sind in der Zeit des Flüggewerdens gefährdet (das betrifft aber auch alle heimischen Vögel).
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Re: Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

Beitrag von VP-Archivar »

alfriedro schrieb am 12.09.2009, 13:09:

Der Wunsch
Schon immer haben mir die winzigen und interessanten Prachtfinken gefallen. Zudem wollte ich auf jeden Fall Vögel halten, die mit unserem Klima zurecht kommen. Tigerfinken eigneten sich da für die Haltung in der Außenvoliere unter vielen Prachtfinken am besten.
Ich hatte in früheren Jahren nie Glück mit der Nachzucht, obwohl die Tigerfinken es öfter probiert hatten. Es scheiterte jedes mal an den übrigen Voliereninsassen. Einmal haben Wellensittiche das Nest zerstört und die Jungen rausgezerrt. Andermal war der Zeitpunkt ungünstig im November. Auch schritten sie nicht zur Brut, weil zu viele Zebrafinken für Unruhe sorgten. Die Schönsittiche dagegen sind sehr brav. Aber die Zebrafinken müssten weichen, denn sie stören die anderen Finken erheblich. In kurzer Zeit vermehren sie sich und treten in einer recht dominanter Art auf, dass die zarteren Tüpfelastrilde kaum noch zur Futterquelle kommen, keine Nistplätze finden oder zu wenig Nistmaterial abbekommen. Meine ersten Tigerfinken vor Jahren (2001) haben die Binsenamadinen, die von ihnen anscheinend als nah verwand angesehen werden, schon mal gescheucht, aber nicht so, wie es die Diamantamadinen gemacht haben. Die waren echt brutal. Sie haben die gerade flügge gewordenen Zebrafinken vermöbelt dass die Federn nur so flogen.
Es ist nur zu schade, wenn ich von allen Seiten höre oder lese: .... früher mal. Lange Zeit waren Tigerfinken uninteressant und nur noch von wenigen gehalten oder vermehrt. Der Händler, von dem ich das zweite Pärchen habe, sagte so etwas wie "heute lohnt es sich wieder", als ich ihm sagte, dass ich vorhabe, sie in meiner Freivoliere zu vermehren. Die Nachzucht abzusetzen bei einem Preis pro Paar von 150 - 200 € ist sicherlich nicht ganz einfach. Jetzt hab ich endlich neue Tigerfinken gefunden.
Lange Zeit hatte ich nach Angeboten gesucht. Die Preise waren enorm hoch und gingen auch nicht runter. Die Einfuhrsperre für Exoten aus Afrika und Asien und die geringe Zahl der Zuchtpaare machten die Tüpfelastrilde zu einer wahren Kostbarkeit. So habe ich dann am 30.11.2008 den Entschluss gefasst, für den Preis von 180,- € das erste Paar zu holen. Am 27.12.2008 erwarb ich dann ein zweites Pärchen Tigerfinken für günstigere 150,- €. Damit habe ich den Grundstock einer guten Zucht, war mein Plan. Damit sie nicht mit altes und neues Paar oder Männchen 1 und Weibchen 2 bezeichnet würden, habe ich ihnen Namen verpasst, die gerade am Kauftag im Kalender standen. So heißen sie jetzt Gerwald und Andrea, Balto und Fabiola. Zu viert wurden sie viel lebendiger, als zu zweit.
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Re: Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

Beitrag von VP-Archivar »

alfriedro schrieb am 12.09.2009, 13:17:

Vorüberlegungen
Sie sind echt winzig und doch ziemlich robust. In meiner Außenvoliere gelänge die Zucht bestimmt, weil sie dort auch selbst Insekten jagen könnten, die Hoffnung hatte ich.
Laut Literatur (Robiller/Bielfeld/Steinbacher) sind Tigerfinken manchmal friedlich und bauen ihre Häuschen Tür an Tür, aber in anderen Jahren halten sie sich durch Streitigkeiten vom Brutgeschäft ab. Da müsste ich wohl als Schlichter eingreifen. Vielleicht finde ich ja noch heraus, woran das liegt, dass es mal so und mal so ist. Jedenfalls war ich optimistisch, dass sie auf 27 qm Voliere mit 7 Büschen oder Bauern zur Auswahl ein jeder sein eigenes Plätzchen findet.??Am 30.12.08 hatte ich die Gelegenheit, noch ein drittes Paar für 175,- € zu erwerben. Weil die Voliere ja sehr groß und gut bepflanzt ist, könnte sie das dritte Paar wahrscheinlich auch verkraften. Der Streit untereinander wäre sicherlich genau zu beobachten. Jedenfalls vergrößert sich mit einem dritten Paar der Genpool, auch wenn nicht alle gleichzeitig brüten können. Das dritte Pärchen bekam ich von einem Züchter, der seine Tüpfelastrilde ähnlich hält, wie ich. Er sagte am Telefon, es gibt solche, die sich mögen und gleich in unmittelbarer Nachbarschaft nisten, und solche, die sich nicht "riechen" können. Er sieht aber kein Problem bei drei Paaren in meiner Voliere, er hält bis zu sieben Paare in einer gemeinsamen Voliere. Alle kämen bei mir ganz neu herein und müssen sich erst einmal die Voliere aufteilen. Es gäbe also keine "Eindringlinge", die man vertreiben muss. Die Temperamente sind eben auch bei den Vögeln unterschiedlich. Auch, denke ich, ist es eine Frage, ob es sich um Wildfänge oder Nachzuchten handelt. Dann muss natürlich auch noch das Futter stimmen. Schließlich noch die Frage, wie oft und auf welche Weise werden sie gestört während der Brut? In der Box sind die meisten Vögel zögerlich. Nur langjährige Nachzuchten haben sich völlig daran angepasst. Wellis, Zebras, Mövchen ... die machen keine Probleme, Goulds wohl auch nicht mehr.
Aber, ist es tatsächlich so, dass "WF - Tüpfelis" besser nachziehen als "NZ - Tiggers"? Dann frage ich mich im Moment, woran das liegt? Wenn meine in quasi-natürlichen Verhältnissen leben, müssten sie doch wie WF gut nachziehen, ich meine jetzt auch die junge Generation. Ich bin mir nicht sicher, ob meine NZ oder WF sind, angeblich sind sie alle NZ. Dafür läuft die Sache ziemlich rund hier.

Ich könnte mir denken, dass es auch eine Frage ist, wie sie überwintert werden und dann, wie sie in den Frühling geführt werden. Wenn sie nicht brüten, weil sie nicht können, spielen viele Faktoren eine Rolle. Auch natürlich, wie die Jungen groß werden. Die Tüpfelis haben anscheinend außer ihrer zwei Kleider noch weitere saisonale Besonderheiten. Das wäre mal eine gute Aufgabe, das herauszufinden. Tageslicht-Dauer-Intensität? Sommer-Winterdiät, Vitamine? Wärme-Kälte? Aufzuchtfutter? Umgebungsreize?
Da kommt schon einiges an Fragen zusammen. Wenn Wildfänge über mehrere Jahre zuverlässig brüten, die Nachzuchten aber nicht, dann haben sie offenbar in der Jugend etwas Wesentliches vermissen müssen.
Wo leben Tüpfelastrilde und was geben sie dort ihren Jungen? Wissen wir nur so ungefähr. Feuchtes Grasland und Schilf heißt es. Welche Kräuter wachsen dort und werden als Nahrung genutzt? Sind sie das Kraftfutter oder die Mückenlarven aus den Tümpeln? Oder ist es die Erde? Wie viel essen sie davon? Wie sind die Auswirkungen auf die Farben? Viele-viele Fragen. Wir müssen ausprobieren oder einen schicken, der dort nachschaut. Das kann dauern. In der AV kann man einiges arrangieren, was in etwa der Natur entspricht. Nur ist es bei uns um einiges kühler. Wir kriegen zwar nicht die indischen 45°C hin, dafür aber können wir in unseren feuchten Sommern mit Monsun dienen. Die schlecht nachziehenden Nachzuchten, wie wurden sie gehalten und erzeugt? Wenn es Käfigvögel oder Nistboxabkömmlinge sind würde es mich weniger wundern. Bei Volierenvögeln mit Zugang nach draußen schon eher. So kann man vorsichtig die Faktoren einkreisen. Einiges davon kann dann die folgende Beobachtungsreihe eventuell klären.
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Re: Tüpfelastrilde in der AV, ausführlicher Bericht

Beitrag von VP-Archivar »

alfriedro schrieb am 12.09.2009, 13:25:

Erste Beobachtungen
Zunächst hatten sie in einem Bauer in der Wohnung auszuhalten. Ich wollte ihren Gesundheitszustand beobachten und sie erst in die Außenvoliere bringen, wenn es wärmer würde. Es war etwas beengt, aber die Vögel waren ruhig und friedlich, daher war es kein Problem. Als Medizin gab ich dem ganzen Schwarm Quiko med V, dann bekamen sie Nekton S mit ein paar Tropfen Propolis. Alle machten einen sehr vitalen Eindruck. Morgens waren alle lebhaft, am Nachmittag eher ruhig. Obwohl sie etwas beengt dasaßen, war es ruhig und entspannt. Nachts saßen alle Seite an Seite auf einer Stange, Männchen außen, Weibchen in der Mitte, ein echt niedliches Bild.
Mein drittes "Tüpfeltigerpaar" (Adelhard und Adula) ist erstaunlich schnell klar gekommen in der neuen Gemeinschaft. Sie haben 3.01.09 als erste gebadet. Außerdem machte der Neue (Adelhard) bereits Nestrufe (diddiddiddiddiddi). Der "Dienstälteste" (Gerwald) mochte ihn aber schon nicht. Er drohte dem Neuen. Während der Zweite (Balto) nicht behelligt wurde. So war bereits jetzt ersichtlich, wie die Verhältnisse draußen sein würden: Gerwald hätte erste Wahl beim Niststandort, Adelhard würde möglicher weise im Vogelhaus nisten, Balto würde lange brauchen, um sich zu entschließen. Unklar war noch, ob die Paare so bestehen blieben, oder ob sie untereinander noch wechseln. Am fleißigsten sang das Weibchen Fabiola, welches ich wegen Leberproblemen noch beobachtete.??Nachdem Adelhard aber 30.01.09 mit dem Balzen begann und alle Genossen im Käfig durcheinander gewirbelt hatte, habe ich die Heizung im Vogelhaus hochgedreht und die 6 Tiger hier freigelassen. Alles war nun ganz anders. In meinem Haus wurde es still. Dafür hatten die Kleinen viel Platz zum Fliegen. Mit den vier Zebras verstanden sie sich soweit ganz gut, solange sie nicht zu nah an deren Nester vorbeikamen. Mit den Schönsittichen kamen sie sich gar nicht ins Gehege.?Der Tannenbaum wurde Lieblingsschlafplatz, worin sie sich ganz verstecken konnten. Es wurde fleißig gesungen und es gab viel zu entdecken. Ich hoffte, dass sie bald auch nach draußen in die Freivoliere durften.
11.03.09 Sechs Wochen sind nun vergangen. Die Tüpfeltiger hatten begonnen zu mausern, nachdem ich sie ins Vogelhaus gebracht hatte. Nun waren sie fast durchgemausert und sahen sehr gesund aus. Gerwald, hat ins Schlichtkleid gewechselt und wurde gelb, Balto mauserte erst nach gelb und dann zurück nach rot, was mich sehr überrascht hat. Das dritte Männchen, Adelhard, bekam rote und gelbe Federn. Die Weibchen sahen top aus, auch die anfangs kränklich wirkende Fabiola. Ich beobachtete eine Verstärkung der weißen Zeichnungen. Der weiße Unterliedstrich und die Tüpfel an Flügeln und Flanken sind größer und leuchtender geworden. Mir scheint, dass die weißen Tüpfel etwas über ihre Gesundheit aussagen.?
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