Literaturtipps
Verfasst: Sa 30. Okt 2021, 22:12
Lago schrieb am 20.04.2008, 18:24:
Einleitung
Die Prachtfinkenhaltung als Teil der Ziervogelhaltung ist auch heute noch von negativen Begleiterscheinungen gekennzeichnet.
Dazu zählen Defizite bei der Informationsbeschaffung, was angesichts unserer modernen Informationsgesellschaft mit ihren vielen Möglichkeiten schon ein wenig verwundert.
Eine der wichtigsten Quellen war und ist die Literatur, in der den Interessenten wissenschaftliche Erkenntnisse und/oder praktische Erfahrungen zum Thema Prachtfinken angeboten werden.
Ich habe aus meiner Sammlung nachfolgend mal eine gut 40 Jahre zurückreichende Literaturliste zusammengestellt, in der zunächst fast ausschließlich Monographien enthalten sind. Ich habe also auf Bücher, in denen die Prachtfinken nur zu einem Teil besprochen werden, wie z. B. in Lexika, weitgehend verzichtet.
Neben der eigentlichen Prachtfinkenliteratur folgen dann noch die Themen Ernährung, Krankheiten und Unterbringung. Hier kann Zusatzliteratur ganz hilfreich sein
Die umfangreiche englischsprachige Literatur habe ich größtenteils nicht berücksichtigt, da sie mit Schulenglisch kaum zu lesen ist und deshalb erfahrungsgemäß nicht so gern genommen wird.
Die Liste umfasst durch den großen Zeitrahmen auch viele aktuell nicht mehr lieferbare Titel, so dass über eBay, Amazon, Antiquariate, Kleinanzeigen in Zeitschriften oder Vogelforen usw. nach ihnen gesucht werden muss.
Bei den antiquarischen Büchern ist Vorsicht geboten, da hier keine Preisbindung mehr besteht und jeder Händler seine Preise frei nach Schnauze festsetzen kann. Dadurch sind die Preisspannen teilweise enorm. Ich kann deshalb nur zu umfangreichen Vergleichen raten, damit niemand übers Ohr gehauen wird.
Auch bei den aktuell noch lieferbaren Büchern ist preistechnisch etwas zu machen, da sie nicht nur neu, sondern in gebrauchtem Zustand bzw. als Remittenden günstiger angeboten werden.
Wer keine Bücher kaufen will, der kann sie selbstverständlich auch in Büchereien einsehen bzw. ausleihen.
Am Anfang jeder Buchbeschreibung habe ich die Grunddaten genannt. Soweit von einem Werk mehrere Auflagen erschienen sind, habe ich den entsprechenden Zeitraum aufgeführt. Besprochen habe ich im Regelfall die jüngste Auflage. Abweichungen davon habe ich kenntlich gemacht. Auch die Seitenzahl betrifft grds. die jüngste Auflage.
Ich hoffe, dass sich trotz der Vielzahl der Daten kaum Fehler eingeschlichen haben.
Auf die Grundinformationen folgt eine kurze Inhaltsangabe mit einer kleinen Bewertung, die natürlich höchstpersönlich ist. Am Schluss kommt der Hinweis, ob das Buch aktuell noch im Handel ist. Dies könnt ihr übrigens auch schon zuvor an dem bei den Grunddaten angegebenen Preis erkennen.
Vielleicht kann euch die Liste einige nützliche Anhaltspunkte bieten.
Rubriken
1 Prachtfinken allgemein
2 Australische Prachtfinken
3 Domestizierte Prachtfinken
4 Zebrafinken
5 Japanische Mövchen
6 Gouldamadinen
7 Nonnen
8 Papageiamadinen
9 Ernährung
10 Krankheiten
11 Unterbringung
1 Prachtfinken allgemein
1.1
Carl Aschenborn: Die Prachtfinken, 110 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1951 -1984
Ein kleines Büchlein (16,5 cm x 11,8 cm) aus dem nicht mehr existenten Albrecht Philler Verlag. Auf den ersten 38 Seiten werden recht knapp die allgemeinen Fragen zu Haltung, Pflege, Unterbringung, Ernährung und Zucht abgearbeitet.
Im besonderen Teil hat der Autor die einzelnen Arten wiederum nur sehr kurz angerissen.
Dazu gibt es 4 Farbtafeln und 8 Schwarzweißtafeln, auf denen mehr als 70 Arten dargestellt sind. Das Buch wirkt insgesamt altbacken und dürfte allenfalls für Sammler interessant sein.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.2
Horst Bielfeld: Das Prachtfinkenbuch, 368 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1973 - 1996, ISBN 3-8001-7327-1 (39,90 €)
Eines der besten Bücher zum Thema Prachtfinken in der deutschsprachigen Literatur.
Auf den ersten 49 Seiten gibt es den allgemeinen Teil (Prachtfinken in der Natur, Haltung und Pflege, Ernährung und Zucht). Im besonderen Teil werden die einzelnen Arten nebst Unterarten besprochen (Verbreitung und Beschreibung, Lebensweise, Haltung und Zucht, Ernährung, Literatur). Neben Verbreitungskarten finden sich zu den meisten Arten gute Farbfotos und ansonsten Farbzeichnungen.
Aktuell stark im Preis heruntergesetzt eine lohnende Anschaffung für Anfänger und Fortgeschrittene.
1.3
Horst Bielfeld: Beliebte Prachtfinken, 126 S.,Ulmer Verlag, Stuttgart 1988 - 2003, ISBN 3-8001-3851-4 (9,90 €)
Der äußerlich (19,1 cm x 13,1 cm) und inhaltlich „kleine“ Bielfeld ist allenfalls für den Anfänger interessant und beschreibt im besonderen Teil recht kurz 50 Arten.
1.4
P. Clement , J. Davis, A. Harris: Finches & Sparrows, 500 S., Christopher Helm London 1993 / 1999, Paperback Edition, ISBN 0-7136-5203-9 (ca. 40 €)
Ein wirklich gutes Bestimmungsbuch, das sich – wie es der Titel schon sagt – nicht nur mit Prachtfinken beschäftigt. Aufgrund der Zielrichtung des Buches auch keine Infos über die Haltung von Prachtfinken.
Auch keine Fotos, wohl aber großartige Farbtafeln und gute Infos zu den verschiedenen Arten. Einziger Schönheitsfehler ist die Trennung zwischen den Farbtafeln/Verbreitungskarten und den näheren Infos, so dass hin und her geblättert werden muss.
Zählt zu meinen Lieblingsbüchern.
1.5
Helmuth Dost: Prachtfinken, 192 S., Urania Verlag, Leipzig 1964 - 1974
Wieder ein kleines Büchlein (18,6 cm x 11,5 cm), das weitgehend nach dem üblichen Schema aufgebaut ist. Erwähnenswert sind allerdings im allgemeinen Teil umfangreichere Ausführungen zu den Themen Mischlings- und Ammenzucht. Im besonderen Teil werden gut 60 Arten kurz beschrieben. Fotos findet man in dem Buch vergebens. Auf 23 Farbtafeln sind 45 Arten - nicht immer ganz geglückt - dargestellt.
Das Buch wirkt heute insgesamt altbacken und dürfte allenfalls für Sammler interessant sein.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.6
Leni Fiedelmeier: Mehr Spaß mit Kanarienvögeln und Prachtfinken, 106 S., Franz Schneider Verlag 1978, ISBN 3 505 07161 7
Prachtfinken werden ab S. 58 besprochen. Zu finden ist ein kurzer allgemeiner Teil mit einigen Fragen am Ende. Dann werden 14 Arten kurz angesprochen und mit einigen Fragen abgeschlossen (S.70-97). Fünf Fotos und einige kindgerechte Zeichnungen sind vorhanden. Allenfalls etwas für unsere Kleinen, aber auch da gibt es bessere Titel.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.7
Birgit Gollmann: Prachtfinken, 48 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1995 - 2001, ISBN 3-8001-7329-8 (6,90 €)
In dem „Heftchen“ werden die Prachtfinken - leider nicht ganz fehlerfrei – weitgehend oberflächlich besprochen. So wird z. B. auf Seite 29 behauptet, dass die Prachtfinken allgemein nicht schöpfend, sondern saugend trinken würden. Tatsächlich ist es genau anders herum.
Auf 5 Seiten ! (ohne Fotos 3,5 S.) werden 17 Arten angerissen, die angeblich in größerer Anzahl gezüchtet werden. Auch dies ist in Teilbereichen nicht ganz richtig. So werden (wurden) z. B. Grauastrilde und Orangebäckchen lediglich in großer Menge eingeführt, nicht jedoch gezüchtet. Auf 49 Fotos sind unerklärlicherweise neben Prachtfinken noch Kanarien, ein Girlitz und eine Witwe zu sehen. Dazu machen einige der Akteure keinen besonders gesunden Eindruck oder haben zerschlissenes Gefieder.
Insgesamt ein Buch, auf das die Welt nicht unbedingt gewartet hat.
1.8
Derek Goodwin: Estrildid Finches of the world, 328 S., Oxford University Press,
Oxford 1982, ISBN 0-19-858506-3 OUP edition / 0-565-00832-3 BM /NH/ edition
Vielleicht die wichtigste Monographie über Prachtfinken im englischsprachigen Raum.
Vergleichbar mit Immelmann, Steinbacher, Wolters. Keine Fotos, sondern - nicht immer gelungene - Zeichnungen und ordentliche Farbtafeln. Das Buch besteht aus insgesamt sechs Kapiteln. In den ersten drei Teilen geht es eher knapp um die Systematik, Verbreitung und das äußere Erscheinungsbild.
Der vierte Teil beschäftigt sich etwas umfangreicher mit Biologie und Verhalten. Im fünften Kapitel finden sich Angaben zu Prachtfinken in Gefangenschaft. Abschließend werden dann ab Seite 65 die einzelnen Arten sehr ausführlich nach den üblichen Kriterien abgearbeitet.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.9 K. Immelmann, J. Nicolai, J. Steinbacher, H.E. Wolters: Vögel in Käfig und Voliere: Prachtfinken, Band 1: Astrilde, 427 S., Verlag Hans Limberg, Aachen 1965, Vögel in Käfig und Voliere: Prachtfinken, Band 2: Amadinen, 621 S., Verlag Hans Limberg, Aachen 1977
Bei beiden Büchern handelt es sich um die 2. Auflage des erstmals 1960 erschienen einbändigen Werkes. Auf die 1. Auflage mit ihren lediglich 332 Seiten möchte ich nicht näher eingehen, da sie im Vergleich klar zurückstehen muss. Auf die 3. Auflage komme ich anschließend noch zu sprechen.
Der Aufbau der Bücher weicht etwas vom üblichen Schema ab, denn nur im 1. Band ist eine kurze Einleitung (S. 1-24) zu finden. Anschließend werden die Arten sehr ausführlich besprochen (Namen, Beschreibung, Verbreitung, Rassen, Lebensweise, Haltung, Nahrung, Stimme, Brut).
Ergänzt werden die Angaben durch sehr gute Farbtafeln, gute Zeichnungen, Verbreitungskarten, Schwarzweißfotos und Rachenzeichnungen.
Insgesamt für Jahrzehnte die besten Bücher über Prachtfinken im deutschsprachigen und vielleicht sogar internationalen Bereich. Für Anfänger jedoch nicht so geeignet.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.10
J. Nicolai, J. Steinbacher : Prachtfinken: Australien, Ozeanien, Südostasien, 403 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4 (99,00€)
Nach langer, langer Zeit ist 2001 die 3. Auflage des zweiten Bandes erschienen. Von den ehemals „Fab Four“ waren zu dieser Zeit nur noch zwei übrig geblieben. Entscheidend beigetragen zum Gelingen des Buches haben hier nun Herr Gerhard Hofmann und Frau Dr. Renate van den Elzen.
Insgesamt ein würdiger Nachfolger, in dem die neuesten Erkenntnisse auf wissenschaftlicher und praktischer Ebene verarbeitet worden sind. Wiederum nach kurzer Einleitung geht es sofort in die umfangreiche Beschreibung der Gattungen und Arten. Dabei werden zwei Kategorien gebildet. Die erste K. beschäftigt sich mit Systematik, Verbreitung und Biologie im Freiland (Typus, Namen, Beschreibung, Unterarten, Verbreitung, Status, Lebensweise, Ernährung, Verhalten, Lautäußerungen) und die zweite K. mit Haltung und Zucht.
Neben der Fülle der Informationen sind die zahlreichen exzellenten Fotos besonders hervorzuheben.
Der Preis ist natürlich recht hoch. Dafür bekommt man aber auch das Beste, was im Bereich Monographie Prachtfinken gegenwärtig zu bekommen ist.
1.11
J. Nicolai, J. Steinbacher : Prachtfinken: Afrika, 332 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 3-8001-4964-3 (99,00€)
Im Jahr 2007 ist der lange angekündigte erste Band auf den Markt gekommen. Die Qualität des zweiten Bandes wird gehalten, wenngleich einige der Fotos etwas zu stark ausgeleuchtet wirken . Nach einer kurzen Einleitung (ca. 20 Seiten), die von der Systematik bis zu Ammenaufzuchten reicht, erfolgt die Beschreibung der Gattungen und Arten nach bewährtem Muster. Zum Preis gelten die vorstehenden Ausführungen entsprechend.
1.12
Christa Koepff: Prachtfinken, 144 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 1983 - 1995, ISBN 3-7742-3285-7
Die Autorin konnte für ihr Buch auf die Unterstützung von Prof. Dr. Nicolai zurückgreifen.
Auch hier wieder der übliche Aufbau. Im ersten Teil die allgemeinen Ausführungen und dann werden 52 Arten dargestellt (Beschreibung, Verbreitung und Lebensraum, Lebensweise, Haltung, Nahrung, Zucht), aufgeteilt in dünn- und starkschnäblige Arten. Das dazugehörige Fotomaterial ist von ordentlicher Qualität.
Insgesamt ein gutes Anfängerbuch, das leider nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen ist.
1.13
Stefan Luft: Prachtfinken, 72 S., Bede Verlag, Ruhmannsfelden 2002, ISBN 3-933 646-10-3 (10,80€)
Wieder ein Werk für Anfänger. Der Aufbau umfasst Infos zu Systematik, Verbreitungsgebiet, Eingewöhnung, Unterbringung, Ernährung, Pflege, Zucht und stellt dann 30 Arten vor. Fotos finden sich leider nur zu 15 Arten. Des Weiteren bleibt es das Geheimnis des Autors, warum beim Senegalamaranten ein Foto vom Dunkelroten Amaranten zu finden oder auf S. 17 ein Gimpel abgebildet ist. Auch inhaltliche Fehler sind zu finden. So schreibt der Autor z.B., dass sich Sonnenastrilde nicht mit anderen Arten ihrer Gattung vertragen würden. Tatsächlich besteht die Gattung Neochima (Sonnenastrilde) nur aus einer Art, dem Sonnenastrild mit wiederum 4 Unterarten.
Ein Buch für Anfänger, das nicht unbedingt das Ziel als Sieger erreicht.
1.14
Hans W. Kothe: Zebrafinken und andere Prachtfinken, 64 S., Naturbuchverlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89440-359-4
Das Buch weicht vom Aufbau her etwas vom üblichen Schema ab. Nach einer kurzen Einleitung werden 9 Arten recht knapp mit ordentlichen Fotos vorgestellt. Ein wenig umfangreicher fallen die Angaben zum Zebrafink und zur Gouldamadine aus. Dem folgen Ausführungen zur Haltung und Pflege, ein kleines Kapitel zum allgemeinen Verhalten und schließlich ein Lernspiel!
Ein solides Einsteigerbüchlein für unsere Kleinen. Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu erwerben.
1.15
Franz Robiller: Dünnschnäblige Prachtfinken, 260 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1970
Dickschnäblige Prachtfinken, 294 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1972
Im ersten Band folgt der Autor der klassischen Aufteilung. Im allgemeinen Teil geht es auf 66 Seiten um Fragen wie Geschichte der Prachtfinkenliebhaberei in Europa, Systematik, Eingewöhnung von Importvögeln, Unterbringung oder Ernährung.
Im speziellen Teil werden die meisten „Afrikaner“ besprochen. Ergänzt werden die Ausführungen durch Verbreitungskarten, Rachenzeichnungen, zahlreiche Schwarzweißfotos und 26 Farbfotos. Leider sind die Fotos von recht bescheidener Qualität, was wohl nicht an den Fotografen liegt.
Im zweiten Band geht der Autor bis Seite 55 auf modifizierte allgemeine Fragen (Haltung, Ernährung, Domestizierte Prachtfinken, Beringung, Aufzucht mit Ammenvögeln, Entwicklung des Jungvogels, Zucht mit Mischlingen, Legenot) ein. Im speziellen Teil folgen die „Australier, Ozeanier und Asiaten“. Insgesamt zwei ordentliche Bücher, die nicht mehr ganz taufrisch sind und unter dem schlechten Druck leiden. Einige Jahre später ist es dann besser gemacht worden.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.16
Franz Robiller: Prachtfinken- Vögel von drei Kontinenten, 413 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1978 - 1985
In diesem Werk hat der Autor die beiden vorgenannten Bücher überarbeitet und zusammengeführt. Der allgemeine Teil umfasst hier 81 Seiten, an den sich dann der spezielle Teil anschließt. Verbessert wurden das Fotomaterial und das gesamte Erscheinungsbild.
Insgesamt ein sehr gutes Buch, das den beiden älteren Bänden vorzuziehen ist und im Vergleich mit dem etwas „moderneren“ Prachtfinkenbuch von Bielfeld kaum zurücksteht.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.17
Günther Schleussner: Prachtfinken, 93 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3567-1 (12,90€)
Das Buch folgt weitgehend dem üblichen Aufbau. So finden sich die allgemeinen Ausführungen (Grundwissen, Vorüberlegungen und Kauf, Unterbringung, Ernährung, Zucht, Gesundheit) auf den ersten 61 Seiten und anschließend werden die drei domestizierten Arten sowie weitere 22 Arten per Kurzporträt besprochen.
Die Auswahl halte ich nicht für besonders glücklich. Der Autor hat sie damit begründet, dass die fraglichen Arten 2001 häufig von Zoofachhandlungen und Züchtern angeboten wurden. Für die aufgeführten Spitzschwanzbronzemännchen, Rotbrustsamenknacker, Buntastrilde oder Rote Tropfenastrilde kann ich dies nicht unbedingt bestätigen.
Des Weiteren hat der Autor zwar deutlich gemacht, welche der Arten für Anfänger geeignet oder nicht geeignet sind (was an sich ein guter Ansatz ist), er hätte aber vielleicht allein die geeigneten Arten umfangreicher besprechen sollen.
Hervorzuheben sind die guten Fotos und die insgesamt gefällige Aufmachung.
Zusammengefasst ein ordentliches Buch für Anfänger mit kleinen Schwächen.
1.18
E. Schneider: Freude an Prachtfinken, 32 S., The Pet Library, New York 1968?
1.19
Klaus Speicher: Herrliche exotische Prachtfinken, 32 S., Hanseatic Verlag, Bremen?
Hier haben wir zwei Skurrilitäten aus den 60ger Jahren, die gelegentlich von Antiquariaten oder eBay angeboten werden. Die Hefte mit ihren minimalen und teilweise falschen Informationen sind allenfalls für Sammler interessant. Ansonsten mein Rat: Finger weg!
2 Australische Prachtfinken
2.1
Curt af Enehjelm: Australische Prachtfinken, 80 S., Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1975, ISBN 3-440-04212-X
Das Buch folgt dem üblichen Aufbau und besteht aus sechs Kapiteln. Zu Beginn gibt es Ausführungen zu Erwerb und Eingewöhnung. Dann geht es weiter zu Käfigen und Volieren, der Fütterung und Pflege, der Zucht, den Krankheiten und der Besprechung der einzelnen Arten.
Ergänzt werden die Angaben durch 33 Abbildungen. Darunter sind 29 Schwarzweißzeichnungen und lediglich 4 Farbfotos.
Insgesamt kein schlechtes Anfängerbuch, das jedoch etwas altbacken wirkt und insbesondere unter den weitgehend fehlenden Fotos leidet.
Das Buch ist 1979 (2. Aufl. 1989) von T.F.H. Publikations ins Englische übersetzt und mit zahlreichen Fotos von recht mäßiger Qualität ausgestattet worden (Titel: FINCHES By Curt Af Enehjelm, 128 S., ISBN 0-86622-728-8).
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
2.2
Wolfgang Fischer: Die Australischen Prachtfinken, 160 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1987, ISBN 3 7907 5011 5
Auf den ersten 33 Seiten werden die allgemeinen Themen nicht immer mit der gebotenen Tiefe abgearbeitet. Dann folgt im zweiten Teil eine ordentliche Besprechung der einzelnen Arten, abgerundet mit Rachenzeichnungen, Verbreitungskarten und vernünftigen Fotos.
Bei mehreren Arten finden sich zusätzlich Ausführungen zur Vererbung.
Insgesamt ein ordentliches Buch für Anfänger, die besonderes Interesse an den Australiern haben.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
2.3
A.J. Mobbs: The Complete Book Of Australian Finches, 144 S., T.F.H. Publikations 1990, ISBN 0-7938-0295-4 (ca. 20€)
Dieses Werk ist wie ein Wörterbuch von A wie accommodation bis Z wie Zebra Finch aufgebaut und arbeitet alle wichtigen Themen für die Haltung von (australischen) Prachtfinken ab. Das gute Fotomaterial teilt sich auf in Farb- und Schwarzweißfotos. Gezeigt werden dabei auch viele Farbmutationen.
Insgesamt ein interessant aufgebautes Buch mit einem soliden Inhalt.
3 Domestizierte Prachtfinken
3.1
Reinhard Jödicke: Prachtfinkenzüchtung, 177 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1978 – 1984,ISBN 3-8001-7039-6
Der Autor beschäftigt sich hier – ich besitze übrigens nur die erste Auflage - mit dem Zebrafinken, dem Japanischen Mövchen und dem Reisfink (Reisamadine).
Zu Beginn geht er auf die Entwicklung vom Wildleben zur Domestikation ein, dann kommt er zur Schauzucht und führt vor diesem Hintergrund aus zu Unterbringung, Ernährung, Zucht und Krankheiten.
Auf mehr als 30 Seiten stellt der Autor dann verständlich und mit Zeichnungen sowie Schemata anschaulich unterstützt die Vererbungsregeln dar. (Ein Flüchtigkeitsfehler im Schachbrettschema 6 sei ihm da verziehen.)
Nun folgen – nach einen kleinen Exkurs zu Federstruktur und Pigmentierung – der Zebrafink, das Japanische Mövchen und der Reisfink mit ihren Farbschlägen bzw. Gefiedermutationen (Haube und Locken). Dazu gibt es gutes Fotomaterial. Das Buch schließt mit einigen Erläuterungen zum Schauwesen.
Insgesamt ein gutes Buch für diejenigen, die sich intensiver mit den Domestizierten beschäftigen wollen. Leider ist es nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
3.2 Georg Radtke: Domestizierte Prachtfinken, 128 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1977 - 1985
Der Autor behandelt in dem kleinen Büchlein (16,5 cm x 11,8 cm) Zebrafink, Japanisches Mövchen und Reisamadine und schließt mit Ausführungen zum Schauwesen.
Lediglich auf 16 Farb- und 12 Schwarzweißfotos werden die Arten bzw. einzelne Farbschläge dargestellt. Darüber hinaus sind die Fotos nur von eher mäßiger Qualität.
Insgesamt ein Buch, das gegenüber dem vorgenannten Werk den Kürzeren zieht.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
4 Zebrafinken
4.1
Horst Bielfeld: Zebrafinken, 62 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 2003, ISBN 3-7742-5665-9 (7,90€)
Hier haben wir ein typisches modernes Anfängerbuch. Es besteht aus vier Kapiteln und dem Anhang. Die Kapitel haben peppige Überschriften wie das Wohlfühl-Heim, das Kennerlern-Programm, das Fit- und- gesund- Programm und das Beschäftigungs- Programm.
In den Kapiteln gibt es Grundinfos, Checklisten, Tipps, Fragen und Antworten sowie recht viele Fotos. Insgesamt gut geeignet für unsere Kleinen.
4.2
Klaus Immelmann: Der Zebrafink, 103 S., A. Ziemsen Verlag, Wittenberg 1969-2005 (19,90€)
Der Autor hat sich über viele Jahre mit dieser Art intensiv beschäftigt und dabei u. a. auch seine Dissertation über die soziale Kommunikation des Zebrafinken geschrieben sowie an ihm das Prägungsphänomen untersucht. Darüber hinaus befand er sich 1 Jahr auf Forschungsreise in Australien und konnte dort den Zebrafinken in seiner Heimat studieren.
Im ersten Teil des Buches finden sich Ausführungen über den Zebrafinken in Australien. Sie reichen von der Artbeschreibung über die Brutbiologie bis zur Jahresperiodik.
Im zweiten Teil geht es um den Zebrafinken in menschlicher Obhut und im dritten Teil um Aspekte der Verhaltensforschung. Der letzte Teil beschäftigt sich mit so interessanten Fragen wie: Woran erkennen sich Zebrafinken?
Auch nach fast 40 Jahren immer noch ein hervorragendes Buch für denjenigen, der etwas mehr wissen will.
Im Jahr 2005 ist nach langer Zeit wieder eine Neuauflage erschienen, die jedoch qualitativ abfällt. Sie wirkt insgesamt wie eine Fotokopie, was sich besonders bei den Fotos nachteilig auswirkt. Deshalb ist es besser, sich eine alte Auflage zu verschaffen.
4.3
Hans Klören: Zebrafinken, 223 S., Horst Müller Verlag, Walsrode 1983, ISBN 3-923269-24-2
Das Buch ist ursprünglich in Holland erschienen und wurde dann für den deutschen Markt übersetzt. Es beschäftigt sich auf den ersten 45 Seiten nicht sehr tief greifend mit allgemeinen Haltungsfragen und kommt dann zu seinen eigentlichen Schwerpunkten, der (gut erklärten) Vererbungslehre und den Mutationen bzw. der Farbenzucht. Hier werden insgesamt 59 Farbschläge der Grau- und Zimtserie beschrieben und die Vererbungsregeln dargestellt. Dazu gibt es zahlreiche Farb- und einige Schwarzweißfotos.
Insgesamt ein gutes Buch für diejenigen, die sich intensiv mit der Mutations-/Farbenzucht beschäftigen wollen. Leider nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
4.4
Hans-Jürgen Martin: Zebrafinken, 72 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 1984 – 2004, ISBN 3-7742-3632-1
Das Buch arbeitet die klassischen Punkte kurz ab: Überlegungen vor der Anschaffung, Unterbringung, Ausstattung, Ernährung, Haltung, Pflege, Zucht, Krankheiten und Zebrafinken verstehen lernen.
Ein solides Werk für Anfänger mit nur wenigen Fotos. Bis 2004 immerhin in 18. Auflagen erschienen, dann eingestellt und nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
4.5
Hans Joachim Michaelis: Unser Zebrafink, 108 S., VEB Deutscher Landwirtschaftverlag, Berlin 1972 – 1975
Hier haben wir ein erneutes Büchlein (11 cm x 17,5 cm) aus der ehemaligen DDR. Der Autor beschäftigt sich in den ersten Kapiteln mit dem Zebrafink als Wildvogel in seiner Heimat, seiner Einbürgerung als Käfig- und Volierenvogel und den allgemeinen Haltungsfragen wie Unterbringung, Ernährung, Zucht oder Krankheiten. Ab Seite 70 werden dann einige Mutationen und deren Vererbung kurz angesprochen. Das Büchlein schließt mit Angaben zum damaligen Standard und Zuchtrichtlinien. Ergänzt wird der Vortrag durch eine handvoll Zeichnungen und 8 Schwarzweißfotos.
Insgesamt ein Werk mit ordentlichem Informationsgehalt, leider jedoch veraltet, so dass es mehr für Sammler interessant sein dürfte. Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
________________________________________
Geändert von dacky2000 (20.04.2008 um 20:59 Uhr)
Einleitung
Die Prachtfinkenhaltung als Teil der Ziervogelhaltung ist auch heute noch von negativen Begleiterscheinungen gekennzeichnet.
Dazu zählen Defizite bei der Informationsbeschaffung, was angesichts unserer modernen Informationsgesellschaft mit ihren vielen Möglichkeiten schon ein wenig verwundert.
Eine der wichtigsten Quellen war und ist die Literatur, in der den Interessenten wissenschaftliche Erkenntnisse und/oder praktische Erfahrungen zum Thema Prachtfinken angeboten werden.
Ich habe aus meiner Sammlung nachfolgend mal eine gut 40 Jahre zurückreichende Literaturliste zusammengestellt, in der zunächst fast ausschließlich Monographien enthalten sind. Ich habe also auf Bücher, in denen die Prachtfinken nur zu einem Teil besprochen werden, wie z. B. in Lexika, weitgehend verzichtet.
Neben der eigentlichen Prachtfinkenliteratur folgen dann noch die Themen Ernährung, Krankheiten und Unterbringung. Hier kann Zusatzliteratur ganz hilfreich sein
Die umfangreiche englischsprachige Literatur habe ich größtenteils nicht berücksichtigt, da sie mit Schulenglisch kaum zu lesen ist und deshalb erfahrungsgemäß nicht so gern genommen wird.
Die Liste umfasst durch den großen Zeitrahmen auch viele aktuell nicht mehr lieferbare Titel, so dass über eBay, Amazon, Antiquariate, Kleinanzeigen in Zeitschriften oder Vogelforen usw. nach ihnen gesucht werden muss.
Bei den antiquarischen Büchern ist Vorsicht geboten, da hier keine Preisbindung mehr besteht und jeder Händler seine Preise frei nach Schnauze festsetzen kann. Dadurch sind die Preisspannen teilweise enorm. Ich kann deshalb nur zu umfangreichen Vergleichen raten, damit niemand übers Ohr gehauen wird.
Auch bei den aktuell noch lieferbaren Büchern ist preistechnisch etwas zu machen, da sie nicht nur neu, sondern in gebrauchtem Zustand bzw. als Remittenden günstiger angeboten werden.
Wer keine Bücher kaufen will, der kann sie selbstverständlich auch in Büchereien einsehen bzw. ausleihen.
Am Anfang jeder Buchbeschreibung habe ich die Grunddaten genannt. Soweit von einem Werk mehrere Auflagen erschienen sind, habe ich den entsprechenden Zeitraum aufgeführt. Besprochen habe ich im Regelfall die jüngste Auflage. Abweichungen davon habe ich kenntlich gemacht. Auch die Seitenzahl betrifft grds. die jüngste Auflage.
Ich hoffe, dass sich trotz der Vielzahl der Daten kaum Fehler eingeschlichen haben.
Auf die Grundinformationen folgt eine kurze Inhaltsangabe mit einer kleinen Bewertung, die natürlich höchstpersönlich ist. Am Schluss kommt der Hinweis, ob das Buch aktuell noch im Handel ist. Dies könnt ihr übrigens auch schon zuvor an dem bei den Grunddaten angegebenen Preis erkennen.
Vielleicht kann euch die Liste einige nützliche Anhaltspunkte bieten.
Rubriken
1 Prachtfinken allgemein
2 Australische Prachtfinken
3 Domestizierte Prachtfinken
4 Zebrafinken
5 Japanische Mövchen
6 Gouldamadinen
7 Nonnen
8 Papageiamadinen
9 Ernährung
10 Krankheiten
11 Unterbringung
1 Prachtfinken allgemein
1.1
Carl Aschenborn: Die Prachtfinken, 110 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1951 -1984
Ein kleines Büchlein (16,5 cm x 11,8 cm) aus dem nicht mehr existenten Albrecht Philler Verlag. Auf den ersten 38 Seiten werden recht knapp die allgemeinen Fragen zu Haltung, Pflege, Unterbringung, Ernährung und Zucht abgearbeitet.
Im besonderen Teil hat der Autor die einzelnen Arten wiederum nur sehr kurz angerissen.
Dazu gibt es 4 Farbtafeln und 8 Schwarzweißtafeln, auf denen mehr als 70 Arten dargestellt sind. Das Buch wirkt insgesamt altbacken und dürfte allenfalls für Sammler interessant sein.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.2
Horst Bielfeld: Das Prachtfinkenbuch, 368 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1973 - 1996, ISBN 3-8001-7327-1 (39,90 €)
Eines der besten Bücher zum Thema Prachtfinken in der deutschsprachigen Literatur.
Auf den ersten 49 Seiten gibt es den allgemeinen Teil (Prachtfinken in der Natur, Haltung und Pflege, Ernährung und Zucht). Im besonderen Teil werden die einzelnen Arten nebst Unterarten besprochen (Verbreitung und Beschreibung, Lebensweise, Haltung und Zucht, Ernährung, Literatur). Neben Verbreitungskarten finden sich zu den meisten Arten gute Farbfotos und ansonsten Farbzeichnungen.
Aktuell stark im Preis heruntergesetzt eine lohnende Anschaffung für Anfänger und Fortgeschrittene.
1.3
Horst Bielfeld: Beliebte Prachtfinken, 126 S.,Ulmer Verlag, Stuttgart 1988 - 2003, ISBN 3-8001-3851-4 (9,90 €)
Der äußerlich (19,1 cm x 13,1 cm) und inhaltlich „kleine“ Bielfeld ist allenfalls für den Anfänger interessant und beschreibt im besonderen Teil recht kurz 50 Arten.
1.4
P. Clement , J. Davis, A. Harris: Finches & Sparrows, 500 S., Christopher Helm London 1993 / 1999, Paperback Edition, ISBN 0-7136-5203-9 (ca. 40 €)
Ein wirklich gutes Bestimmungsbuch, das sich – wie es der Titel schon sagt – nicht nur mit Prachtfinken beschäftigt. Aufgrund der Zielrichtung des Buches auch keine Infos über die Haltung von Prachtfinken.
Auch keine Fotos, wohl aber großartige Farbtafeln und gute Infos zu den verschiedenen Arten. Einziger Schönheitsfehler ist die Trennung zwischen den Farbtafeln/Verbreitungskarten und den näheren Infos, so dass hin und her geblättert werden muss.
Zählt zu meinen Lieblingsbüchern.
1.5
Helmuth Dost: Prachtfinken, 192 S., Urania Verlag, Leipzig 1964 - 1974
Wieder ein kleines Büchlein (18,6 cm x 11,5 cm), das weitgehend nach dem üblichen Schema aufgebaut ist. Erwähnenswert sind allerdings im allgemeinen Teil umfangreichere Ausführungen zu den Themen Mischlings- und Ammenzucht. Im besonderen Teil werden gut 60 Arten kurz beschrieben. Fotos findet man in dem Buch vergebens. Auf 23 Farbtafeln sind 45 Arten - nicht immer ganz geglückt - dargestellt.
Das Buch wirkt heute insgesamt altbacken und dürfte allenfalls für Sammler interessant sein.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.6
Leni Fiedelmeier: Mehr Spaß mit Kanarienvögeln und Prachtfinken, 106 S., Franz Schneider Verlag 1978, ISBN 3 505 07161 7
Prachtfinken werden ab S. 58 besprochen. Zu finden ist ein kurzer allgemeiner Teil mit einigen Fragen am Ende. Dann werden 14 Arten kurz angesprochen und mit einigen Fragen abgeschlossen (S.70-97). Fünf Fotos und einige kindgerechte Zeichnungen sind vorhanden. Allenfalls etwas für unsere Kleinen, aber auch da gibt es bessere Titel.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.7
Birgit Gollmann: Prachtfinken, 48 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1995 - 2001, ISBN 3-8001-7329-8 (6,90 €)
In dem „Heftchen“ werden die Prachtfinken - leider nicht ganz fehlerfrei – weitgehend oberflächlich besprochen. So wird z. B. auf Seite 29 behauptet, dass die Prachtfinken allgemein nicht schöpfend, sondern saugend trinken würden. Tatsächlich ist es genau anders herum.
Auf 5 Seiten ! (ohne Fotos 3,5 S.) werden 17 Arten angerissen, die angeblich in größerer Anzahl gezüchtet werden. Auch dies ist in Teilbereichen nicht ganz richtig. So werden (wurden) z. B. Grauastrilde und Orangebäckchen lediglich in großer Menge eingeführt, nicht jedoch gezüchtet. Auf 49 Fotos sind unerklärlicherweise neben Prachtfinken noch Kanarien, ein Girlitz und eine Witwe zu sehen. Dazu machen einige der Akteure keinen besonders gesunden Eindruck oder haben zerschlissenes Gefieder.
Insgesamt ein Buch, auf das die Welt nicht unbedingt gewartet hat.
1.8
Derek Goodwin: Estrildid Finches of the world, 328 S., Oxford University Press,
Oxford 1982, ISBN 0-19-858506-3 OUP edition / 0-565-00832-3 BM /NH/ edition
Vielleicht die wichtigste Monographie über Prachtfinken im englischsprachigen Raum.
Vergleichbar mit Immelmann, Steinbacher, Wolters. Keine Fotos, sondern - nicht immer gelungene - Zeichnungen und ordentliche Farbtafeln. Das Buch besteht aus insgesamt sechs Kapiteln. In den ersten drei Teilen geht es eher knapp um die Systematik, Verbreitung und das äußere Erscheinungsbild.
Der vierte Teil beschäftigt sich etwas umfangreicher mit Biologie und Verhalten. Im fünften Kapitel finden sich Angaben zu Prachtfinken in Gefangenschaft. Abschließend werden dann ab Seite 65 die einzelnen Arten sehr ausführlich nach den üblichen Kriterien abgearbeitet.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.9 K. Immelmann, J. Nicolai, J. Steinbacher, H.E. Wolters: Vögel in Käfig und Voliere: Prachtfinken, Band 1: Astrilde, 427 S., Verlag Hans Limberg, Aachen 1965, Vögel in Käfig und Voliere: Prachtfinken, Band 2: Amadinen, 621 S., Verlag Hans Limberg, Aachen 1977
Bei beiden Büchern handelt es sich um die 2. Auflage des erstmals 1960 erschienen einbändigen Werkes. Auf die 1. Auflage mit ihren lediglich 332 Seiten möchte ich nicht näher eingehen, da sie im Vergleich klar zurückstehen muss. Auf die 3. Auflage komme ich anschließend noch zu sprechen.
Der Aufbau der Bücher weicht etwas vom üblichen Schema ab, denn nur im 1. Band ist eine kurze Einleitung (S. 1-24) zu finden. Anschließend werden die Arten sehr ausführlich besprochen (Namen, Beschreibung, Verbreitung, Rassen, Lebensweise, Haltung, Nahrung, Stimme, Brut).
Ergänzt werden die Angaben durch sehr gute Farbtafeln, gute Zeichnungen, Verbreitungskarten, Schwarzweißfotos und Rachenzeichnungen.
Insgesamt für Jahrzehnte die besten Bücher über Prachtfinken im deutschsprachigen und vielleicht sogar internationalen Bereich. Für Anfänger jedoch nicht so geeignet.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.10
J. Nicolai, J. Steinbacher : Prachtfinken: Australien, Ozeanien, Südostasien, 403 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4 (99,00€)
Nach langer, langer Zeit ist 2001 die 3. Auflage des zweiten Bandes erschienen. Von den ehemals „Fab Four“ waren zu dieser Zeit nur noch zwei übrig geblieben. Entscheidend beigetragen zum Gelingen des Buches haben hier nun Herr Gerhard Hofmann und Frau Dr. Renate van den Elzen.
Insgesamt ein würdiger Nachfolger, in dem die neuesten Erkenntnisse auf wissenschaftlicher und praktischer Ebene verarbeitet worden sind. Wiederum nach kurzer Einleitung geht es sofort in die umfangreiche Beschreibung der Gattungen und Arten. Dabei werden zwei Kategorien gebildet. Die erste K. beschäftigt sich mit Systematik, Verbreitung und Biologie im Freiland (Typus, Namen, Beschreibung, Unterarten, Verbreitung, Status, Lebensweise, Ernährung, Verhalten, Lautäußerungen) und die zweite K. mit Haltung und Zucht.
Neben der Fülle der Informationen sind die zahlreichen exzellenten Fotos besonders hervorzuheben.
Der Preis ist natürlich recht hoch. Dafür bekommt man aber auch das Beste, was im Bereich Monographie Prachtfinken gegenwärtig zu bekommen ist.
1.11
J. Nicolai, J. Steinbacher : Prachtfinken: Afrika, 332 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 3-8001-4964-3 (99,00€)
Im Jahr 2007 ist der lange angekündigte erste Band auf den Markt gekommen. Die Qualität des zweiten Bandes wird gehalten, wenngleich einige der Fotos etwas zu stark ausgeleuchtet wirken . Nach einer kurzen Einleitung (ca. 20 Seiten), die von der Systematik bis zu Ammenaufzuchten reicht, erfolgt die Beschreibung der Gattungen und Arten nach bewährtem Muster. Zum Preis gelten die vorstehenden Ausführungen entsprechend.
1.12
Christa Koepff: Prachtfinken, 144 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 1983 - 1995, ISBN 3-7742-3285-7
Die Autorin konnte für ihr Buch auf die Unterstützung von Prof. Dr. Nicolai zurückgreifen.
Auch hier wieder der übliche Aufbau. Im ersten Teil die allgemeinen Ausführungen und dann werden 52 Arten dargestellt (Beschreibung, Verbreitung und Lebensraum, Lebensweise, Haltung, Nahrung, Zucht), aufgeteilt in dünn- und starkschnäblige Arten. Das dazugehörige Fotomaterial ist von ordentlicher Qualität.
Insgesamt ein gutes Anfängerbuch, das leider nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen ist.
1.13
Stefan Luft: Prachtfinken, 72 S., Bede Verlag, Ruhmannsfelden 2002, ISBN 3-933 646-10-3 (10,80€)
Wieder ein Werk für Anfänger. Der Aufbau umfasst Infos zu Systematik, Verbreitungsgebiet, Eingewöhnung, Unterbringung, Ernährung, Pflege, Zucht und stellt dann 30 Arten vor. Fotos finden sich leider nur zu 15 Arten. Des Weiteren bleibt es das Geheimnis des Autors, warum beim Senegalamaranten ein Foto vom Dunkelroten Amaranten zu finden oder auf S. 17 ein Gimpel abgebildet ist. Auch inhaltliche Fehler sind zu finden. So schreibt der Autor z.B., dass sich Sonnenastrilde nicht mit anderen Arten ihrer Gattung vertragen würden. Tatsächlich besteht die Gattung Neochima (Sonnenastrilde) nur aus einer Art, dem Sonnenastrild mit wiederum 4 Unterarten.
Ein Buch für Anfänger, das nicht unbedingt das Ziel als Sieger erreicht.
1.14
Hans W. Kothe: Zebrafinken und andere Prachtfinken, 64 S., Naturbuchverlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89440-359-4
Das Buch weicht vom Aufbau her etwas vom üblichen Schema ab. Nach einer kurzen Einleitung werden 9 Arten recht knapp mit ordentlichen Fotos vorgestellt. Ein wenig umfangreicher fallen die Angaben zum Zebrafink und zur Gouldamadine aus. Dem folgen Ausführungen zur Haltung und Pflege, ein kleines Kapitel zum allgemeinen Verhalten und schließlich ein Lernspiel!
Ein solides Einsteigerbüchlein für unsere Kleinen. Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu erwerben.
1.15
Franz Robiller: Dünnschnäblige Prachtfinken, 260 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1970
Dickschnäblige Prachtfinken, 294 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1972
Im ersten Band folgt der Autor der klassischen Aufteilung. Im allgemeinen Teil geht es auf 66 Seiten um Fragen wie Geschichte der Prachtfinkenliebhaberei in Europa, Systematik, Eingewöhnung von Importvögeln, Unterbringung oder Ernährung.
Im speziellen Teil werden die meisten „Afrikaner“ besprochen. Ergänzt werden die Ausführungen durch Verbreitungskarten, Rachenzeichnungen, zahlreiche Schwarzweißfotos und 26 Farbfotos. Leider sind die Fotos von recht bescheidener Qualität, was wohl nicht an den Fotografen liegt.
Im zweiten Band geht der Autor bis Seite 55 auf modifizierte allgemeine Fragen (Haltung, Ernährung, Domestizierte Prachtfinken, Beringung, Aufzucht mit Ammenvögeln, Entwicklung des Jungvogels, Zucht mit Mischlingen, Legenot) ein. Im speziellen Teil folgen die „Australier, Ozeanier und Asiaten“. Insgesamt zwei ordentliche Bücher, die nicht mehr ganz taufrisch sind und unter dem schlechten Druck leiden. Einige Jahre später ist es dann besser gemacht worden.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.16
Franz Robiller: Prachtfinken- Vögel von drei Kontinenten, 413 S., VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1978 - 1985
In diesem Werk hat der Autor die beiden vorgenannten Bücher überarbeitet und zusammengeführt. Der allgemeine Teil umfasst hier 81 Seiten, an den sich dann der spezielle Teil anschließt. Verbessert wurden das Fotomaterial und das gesamte Erscheinungsbild.
Insgesamt ein sehr gutes Buch, das den beiden älteren Bänden vorzuziehen ist und im Vergleich mit dem etwas „moderneren“ Prachtfinkenbuch von Bielfeld kaum zurücksteht.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
1.17
Günther Schleussner: Prachtfinken, 93 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3567-1 (12,90€)
Das Buch folgt weitgehend dem üblichen Aufbau. So finden sich die allgemeinen Ausführungen (Grundwissen, Vorüberlegungen und Kauf, Unterbringung, Ernährung, Zucht, Gesundheit) auf den ersten 61 Seiten und anschließend werden die drei domestizierten Arten sowie weitere 22 Arten per Kurzporträt besprochen.
Die Auswahl halte ich nicht für besonders glücklich. Der Autor hat sie damit begründet, dass die fraglichen Arten 2001 häufig von Zoofachhandlungen und Züchtern angeboten wurden. Für die aufgeführten Spitzschwanzbronzemännchen, Rotbrustsamenknacker, Buntastrilde oder Rote Tropfenastrilde kann ich dies nicht unbedingt bestätigen.
Des Weiteren hat der Autor zwar deutlich gemacht, welche der Arten für Anfänger geeignet oder nicht geeignet sind (was an sich ein guter Ansatz ist), er hätte aber vielleicht allein die geeigneten Arten umfangreicher besprechen sollen.
Hervorzuheben sind die guten Fotos und die insgesamt gefällige Aufmachung.
Zusammengefasst ein ordentliches Buch für Anfänger mit kleinen Schwächen.
1.18
E. Schneider: Freude an Prachtfinken, 32 S., The Pet Library, New York 1968?
1.19
Klaus Speicher: Herrliche exotische Prachtfinken, 32 S., Hanseatic Verlag, Bremen?
Hier haben wir zwei Skurrilitäten aus den 60ger Jahren, die gelegentlich von Antiquariaten oder eBay angeboten werden. Die Hefte mit ihren minimalen und teilweise falschen Informationen sind allenfalls für Sammler interessant. Ansonsten mein Rat: Finger weg!
2 Australische Prachtfinken
2.1
Curt af Enehjelm: Australische Prachtfinken, 80 S., Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1975, ISBN 3-440-04212-X
Das Buch folgt dem üblichen Aufbau und besteht aus sechs Kapiteln. Zu Beginn gibt es Ausführungen zu Erwerb und Eingewöhnung. Dann geht es weiter zu Käfigen und Volieren, der Fütterung und Pflege, der Zucht, den Krankheiten und der Besprechung der einzelnen Arten.
Ergänzt werden die Angaben durch 33 Abbildungen. Darunter sind 29 Schwarzweißzeichnungen und lediglich 4 Farbfotos.
Insgesamt kein schlechtes Anfängerbuch, das jedoch etwas altbacken wirkt und insbesondere unter den weitgehend fehlenden Fotos leidet.
Das Buch ist 1979 (2. Aufl. 1989) von T.F.H. Publikations ins Englische übersetzt und mit zahlreichen Fotos von recht mäßiger Qualität ausgestattet worden (Titel: FINCHES By Curt Af Enehjelm, 128 S., ISBN 0-86622-728-8).
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
2.2
Wolfgang Fischer: Die Australischen Prachtfinken, 160 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1987, ISBN 3 7907 5011 5
Auf den ersten 33 Seiten werden die allgemeinen Themen nicht immer mit der gebotenen Tiefe abgearbeitet. Dann folgt im zweiten Teil eine ordentliche Besprechung der einzelnen Arten, abgerundet mit Rachenzeichnungen, Verbreitungskarten und vernünftigen Fotos.
Bei mehreren Arten finden sich zusätzlich Ausführungen zur Vererbung.
Insgesamt ein ordentliches Buch für Anfänger, die besonderes Interesse an den Australiern haben.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
2.3
A.J. Mobbs: The Complete Book Of Australian Finches, 144 S., T.F.H. Publikations 1990, ISBN 0-7938-0295-4 (ca. 20€)
Dieses Werk ist wie ein Wörterbuch von A wie accommodation bis Z wie Zebra Finch aufgebaut und arbeitet alle wichtigen Themen für die Haltung von (australischen) Prachtfinken ab. Das gute Fotomaterial teilt sich auf in Farb- und Schwarzweißfotos. Gezeigt werden dabei auch viele Farbmutationen.
Insgesamt ein interessant aufgebautes Buch mit einem soliden Inhalt.
3 Domestizierte Prachtfinken
3.1
Reinhard Jödicke: Prachtfinkenzüchtung, 177 S., Ulmer Verlag, Stuttgart 1978 – 1984,ISBN 3-8001-7039-6
Der Autor beschäftigt sich hier – ich besitze übrigens nur die erste Auflage - mit dem Zebrafinken, dem Japanischen Mövchen und dem Reisfink (Reisamadine).
Zu Beginn geht er auf die Entwicklung vom Wildleben zur Domestikation ein, dann kommt er zur Schauzucht und führt vor diesem Hintergrund aus zu Unterbringung, Ernährung, Zucht und Krankheiten.
Auf mehr als 30 Seiten stellt der Autor dann verständlich und mit Zeichnungen sowie Schemata anschaulich unterstützt die Vererbungsregeln dar. (Ein Flüchtigkeitsfehler im Schachbrettschema 6 sei ihm da verziehen.)
Nun folgen – nach einen kleinen Exkurs zu Federstruktur und Pigmentierung – der Zebrafink, das Japanische Mövchen und der Reisfink mit ihren Farbschlägen bzw. Gefiedermutationen (Haube und Locken). Dazu gibt es gutes Fotomaterial. Das Buch schließt mit einigen Erläuterungen zum Schauwesen.
Insgesamt ein gutes Buch für diejenigen, die sich intensiver mit den Domestizierten beschäftigen wollen. Leider ist es nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
3.2 Georg Radtke: Domestizierte Prachtfinken, 128 S., Albrecht Philler Verlag, Minden 1977 - 1985
Der Autor behandelt in dem kleinen Büchlein (16,5 cm x 11,8 cm) Zebrafink, Japanisches Mövchen und Reisamadine und schließt mit Ausführungen zum Schauwesen.
Lediglich auf 16 Farb- und 12 Schwarzweißfotos werden die Arten bzw. einzelne Farbschläge dargestellt. Darüber hinaus sind die Fotos nur von eher mäßiger Qualität.
Insgesamt ein Buch, das gegenüber dem vorgenannten Werk den Kürzeren zieht.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
4 Zebrafinken
4.1
Horst Bielfeld: Zebrafinken, 62 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 2003, ISBN 3-7742-5665-9 (7,90€)
Hier haben wir ein typisches modernes Anfängerbuch. Es besteht aus vier Kapiteln und dem Anhang. Die Kapitel haben peppige Überschriften wie das Wohlfühl-Heim, das Kennerlern-Programm, das Fit- und- gesund- Programm und das Beschäftigungs- Programm.
In den Kapiteln gibt es Grundinfos, Checklisten, Tipps, Fragen und Antworten sowie recht viele Fotos. Insgesamt gut geeignet für unsere Kleinen.
4.2
Klaus Immelmann: Der Zebrafink, 103 S., A. Ziemsen Verlag, Wittenberg 1969-2005 (19,90€)
Der Autor hat sich über viele Jahre mit dieser Art intensiv beschäftigt und dabei u. a. auch seine Dissertation über die soziale Kommunikation des Zebrafinken geschrieben sowie an ihm das Prägungsphänomen untersucht. Darüber hinaus befand er sich 1 Jahr auf Forschungsreise in Australien und konnte dort den Zebrafinken in seiner Heimat studieren.
Im ersten Teil des Buches finden sich Ausführungen über den Zebrafinken in Australien. Sie reichen von der Artbeschreibung über die Brutbiologie bis zur Jahresperiodik.
Im zweiten Teil geht es um den Zebrafinken in menschlicher Obhut und im dritten Teil um Aspekte der Verhaltensforschung. Der letzte Teil beschäftigt sich mit so interessanten Fragen wie: Woran erkennen sich Zebrafinken?
Auch nach fast 40 Jahren immer noch ein hervorragendes Buch für denjenigen, der etwas mehr wissen will.
Im Jahr 2005 ist nach langer Zeit wieder eine Neuauflage erschienen, die jedoch qualitativ abfällt. Sie wirkt insgesamt wie eine Fotokopie, was sich besonders bei den Fotos nachteilig auswirkt. Deshalb ist es besser, sich eine alte Auflage zu verschaffen.
4.3
Hans Klören: Zebrafinken, 223 S., Horst Müller Verlag, Walsrode 1983, ISBN 3-923269-24-2
Das Buch ist ursprünglich in Holland erschienen und wurde dann für den deutschen Markt übersetzt. Es beschäftigt sich auf den ersten 45 Seiten nicht sehr tief greifend mit allgemeinen Haltungsfragen und kommt dann zu seinen eigentlichen Schwerpunkten, der (gut erklärten) Vererbungslehre und den Mutationen bzw. der Farbenzucht. Hier werden insgesamt 59 Farbschläge der Grau- und Zimtserie beschrieben und die Vererbungsregeln dargestellt. Dazu gibt es zahlreiche Farb- und einige Schwarzweißfotos.
Insgesamt ein gutes Buch für diejenigen, die sich intensiv mit der Mutations-/Farbenzucht beschäftigen wollen. Leider nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
4.4
Hans-Jürgen Martin: Zebrafinken, 72 S., Gräfe und Unzer Verlag, München 1984 – 2004, ISBN 3-7742-3632-1
Das Buch arbeitet die klassischen Punkte kurz ab: Überlegungen vor der Anschaffung, Unterbringung, Ausstattung, Ernährung, Haltung, Pflege, Zucht, Krankheiten und Zebrafinken verstehen lernen.
Ein solides Werk für Anfänger mit nur wenigen Fotos. Bis 2004 immerhin in 18. Auflagen erschienen, dann eingestellt und nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
4.5
Hans Joachim Michaelis: Unser Zebrafink, 108 S., VEB Deutscher Landwirtschaftverlag, Berlin 1972 – 1975
Hier haben wir ein erneutes Büchlein (11 cm x 17,5 cm) aus der ehemaligen DDR. Der Autor beschäftigt sich in den ersten Kapiteln mit dem Zebrafink als Wildvogel in seiner Heimat, seiner Einbürgerung als Käfig- und Volierenvogel und den allgemeinen Haltungsfragen wie Unterbringung, Ernährung, Zucht oder Krankheiten. Ab Seite 70 werden dann einige Mutationen und deren Vererbung kurz angesprochen. Das Büchlein schließt mit Angaben zum damaligen Standard und Zuchtrichtlinien. Ergänzt wird der Vortrag durch eine handvoll Zeichnungen und 8 Schwarzweißfotos.
Insgesamt ein Werk mit ordentlichem Informationsgehalt, leider jedoch veraltet, so dass es mehr für Sammler interessant sein dürfte. Nur noch über Antiquariat bzw. eBay zu bekommen.
________________________________________
Geändert von dacky2000 (20.04.2008 um 20:59 Uhr)