Hallo, ich bin neu hier...
Verfasst: So 20. Jul 2014, 23:54
... möchte mich gerne vorstellen und gleich einige Fragen loswerden. Es geht um’s Leben mit Stanley-Sittichen in der Großstadt.
Ich bin angemeldet als „Lotta+0614“ – meine Stanley-Sittich-Freundin Lotta starb im Juni aufgrund einer tragischen Verkettung von unglücklichen Umständen. Ich und Friko (Lottas Partner) trauern sehr um sie. Acht Jahre hat sie unser Leben sehr bereichert mit ihrem fröhlichen, forschen, mitteilsamen Naturell – zuerst in Frankfurt a.M. und seit drei Jahren in Berlin. Ihr jäher Tod hat unsere Harmonie zerstört und alles muss sich neu finden. Als erstes ist mir klar geworden, dass ich unbedingt mehr Austausch und Wissen über Stanley-Sittiche - und Vögel überhaupt - finden möchte. Nach einiger Recherche habe ich mich nun bei diesem sympathischen Forum angemeldet.
Im Folgenden möchte ich meine konkrete Situation beschreiben und Fragen stellen. Wäre toll, wenn jemand Zeit und Lust hat, weiter zu lesen – und zu reagieren! Ansonsten: bis bald an anderer Stelle.
2006, Frankfurt a.M.: ich entdeckte und erstand Friko und Lotta in einer Tierhandlung in meiner Nähe. Als Information erhielt ich lediglich, dass sie ein Jahr alt und gegebenenfalls für eine Zucht interessant seien (nicht mein Interesse). Sie hatten beim Händler einige Wochen in einem viel zu kleinen Käfig ausgeharrt und obwohl ich böse über diese Haltung war, habe ich sie ihm abgekauft, denn ich hatte mich in die Vögel verliebt. Zunächst „steckte“ ich sie in einen größeren Käfig, und ließ sie sogleich täglich einige Stunden frei im Zimmer fliegen. Bald flogen sie frei in der ganzen (entsprechend gesicherten) Wohnung. Auch den Balkon baute ich zur Außenvoliere aus. Der Käfig blieb Hauptfutterstelle und Schlafquartier. Eine wunderbare ältere tierliebe Nachbarin, sprang immer gerne ein, wenn ich mal über Nacht bzw. wenige Tage weg musste. Gerne hätte ich diese nette Nachbarin mit nach Berlin umgezogen!
2011, Berlin: wir leben in einer größeren Wohnung im 6. Stock mit Balkonvoliere, aber die Gegend ist recht laut und Friko und Lotta erschrecken sich oft über die zahlreichen Raben. Außerdem hat der Balkon nicht mehr Südseiten-Ausrichtung, die Sonnenblumen werden nicht mehr so riesig und sind nicht mehr so spannend zum anfliegen und beknabbern wie zuvor. Dennoch verbringen die Vögel immer noch viel Zeit draußen. Ansonsten sind sie irgendwo in der Wohnung unterwegs. Ab und zu ruft der eine nach dem Anderen, und man ruft zurück, oder fliegt rüber. Wenn man sich trifft, gibt es immer ein freudiges, energisches Gezwitscher. Der Käfig ist nunmehr nur noch Hauptfutterstelle, den Schlafplatz haben sich die Vögel in der dunklen, offenen Besenkammer ausgesucht. (Das einzige, was immer noch mühsam ist, ist meine Vertretung bei Abwesenheit zu organisieren – die nette Nachbarin fehlt). So hätte es ewig weiter gehen können. Aber dann starb Lotta im letzten Monat.
2014, Lotta ist tot:Plötzlich ist es so still in der Wohnung. Friko sucht meine Nähe und ich gehe nur noch ungern aus dem Haus – was aber trotz meiner Freiberuflichkeit und Arbeit zu Hause, immer wieder nötig ist. Ich kann und will es auch gar nicht versuchen, Friko eine Artgenossin zu ersetzen. Bald entdeckte ich, dass das Tierheim Berlin eine einsame Stanley-Sittich-Lady hat. Ich fuhr hin und unterhielt mich lange mit der verantwortlichen Tierpflegerin. Die Vogel-Dame ist seit 1,5 Jahren im Tierheim und mit einem Prachtrosella-Paar und einer Amazone in einer größeren Voliere vergesellschaftet. Über ihr Vorleben ist nichts bekannt, jung ist sie nicht mehr. Wenige Tage später habe ich „Tina“ zu uns geholt.
Wie geht es weiter?
Hier meine Beobachtungen und anknüpfenden Fragen:
a) Tina ist in einem als „Vogelzimmer“ gestalteten Zwischenraum untergebracht – dort befindet sich auch der alte „Futterkäfig“. Nach wenigen Stunden habe ich den Raum geöffnet und Friko kam gleich mal nachsehen. Zunächst Neugierde auf beiden Seiten, dann Hacken und Jagen von Friko und ängstlicher Rückzug von Tina. Jetzt, nach drei Wochen, hat das Hacken aufgehört und das Verjagen deutlich abgenommen. Tina verlässt das Vogelzimmer jedoch kaum und wenn, dann nur, um stundenlang im Arbeitszimmer auf einem Bücherregal zu sitzen und auf den Balkon zu schauen, den zu „betreten“ sie sich noch nicht getraut hat. Tina sitzt auch sehr gerne länger im „Futterkäfig“ und döst vor sich hin. Friko ist zwar freundlicher zu ihr, kann aber offensichtlich nichts mit Tinas Bescheidenheit/Beschränktheit anfangen. Er ist sehr ruhig geworden, ruft fast gar nicht mehr. Einige wenige Male hat er Tina freundlich angezwitschert, was sie lediglich zu Kenntnis nahm - nur jetzt, ganz neulich, hat sie einmal kurz in das Zwitschern eingestimmt. Tina selbst ruft auch ab und zu – ohne Resonanz. Manchmal zwitschert sie Monologe vor sich hin. „Liebe auf dem ersten Blick“ sieht anders aus. Ob sie sich noch irgendwann für einander begeistern werden? Oder bleiben sie sich nur „besser als nix“?
b) Tina ist erheblich größer als ihre Vorgängerin Lotta und sogar ein wenig größer als Friko. Das hat mich sehr erstaunt, denn bislang habe ich immer nur Abbildungen von Stanley-Sittich-Paaren gesehen, bei denen das Männchen deutlich größer war als das Weibchen. Wie ist das zu erklären? Und ist dies möglicherweise sehr ungünstig für die „Partnerschaftsanbahnung“?
c) Im immer offenen „Futterkäfig“, in dem Tina auch gerne herumsitzt, hängt schon immer ein kleiner Spiegel, der bei meinen Vögeln bislang bestenfalls kurzfristig Neugier auslöste. Tina hingegen balzt ihr Spiegelbild an. Steht die große Tina auf Frauen oder war sie einfach nur zu lange allein? (Darüber gibt es allerdings keine Auskunft). Auch habe ich bei Tina kurzes würgeähnliches Verhalten gesehen, dass ich definitiv nur von Friko, gar nicht von Lotta kenne...
d) Nachdem ich mein altes Vogelpaar (Friko&Lotta) wenige Tage bei mir hatte, habe ich ihnen eine Wasserschale zum Plantschen angeboten: sie flogen sofort hin und überschlugen sich fast im Wasser vor Begeisterung. Bis heute badet Friko sehr gerne – besonders, wenn es regnet - auf dem Balkon. Als ich sah, dass Tina mit ihrem Trinkwasser herumspritzte, habe ich ihr aufgrund ihrer Schüchternheit ein Badebassin ins Vogelzimmer gestellt. Sie ignoriert es vollständig. Vielleicht kennt sie Baden nicht? Sie scheint vieles, was Spaß macht, nicht zu kennen... Ob sie es noch für sich entdecken kann?
Ich würde gerne irgendwann wieder mit einem glücklichen Vogel-Paar leben. Sicher braucht es dafür auch etwas Geduld, aber ab wann sollte man sich nichts mehr vor machen?
Denke über Alternativen nach... In jedem Fall wäre Kontakt mit und Rat von Stanley-Sittich-Haltern sehr wichtig für mich. Vielleicht ist im Forum jemand dabei – oder jemand kann mir einen Hinweis geben?
Viele Grüße, Ute
Ich bin angemeldet als „Lotta+0614“ – meine Stanley-Sittich-Freundin Lotta starb im Juni aufgrund einer tragischen Verkettung von unglücklichen Umständen. Ich und Friko (Lottas Partner) trauern sehr um sie. Acht Jahre hat sie unser Leben sehr bereichert mit ihrem fröhlichen, forschen, mitteilsamen Naturell – zuerst in Frankfurt a.M. und seit drei Jahren in Berlin. Ihr jäher Tod hat unsere Harmonie zerstört und alles muss sich neu finden. Als erstes ist mir klar geworden, dass ich unbedingt mehr Austausch und Wissen über Stanley-Sittiche - und Vögel überhaupt - finden möchte. Nach einiger Recherche habe ich mich nun bei diesem sympathischen Forum angemeldet.
Im Folgenden möchte ich meine konkrete Situation beschreiben und Fragen stellen. Wäre toll, wenn jemand Zeit und Lust hat, weiter zu lesen – und zu reagieren! Ansonsten: bis bald an anderer Stelle.
2006, Frankfurt a.M.: ich entdeckte und erstand Friko und Lotta in einer Tierhandlung in meiner Nähe. Als Information erhielt ich lediglich, dass sie ein Jahr alt und gegebenenfalls für eine Zucht interessant seien (nicht mein Interesse). Sie hatten beim Händler einige Wochen in einem viel zu kleinen Käfig ausgeharrt und obwohl ich böse über diese Haltung war, habe ich sie ihm abgekauft, denn ich hatte mich in die Vögel verliebt. Zunächst „steckte“ ich sie in einen größeren Käfig, und ließ sie sogleich täglich einige Stunden frei im Zimmer fliegen. Bald flogen sie frei in der ganzen (entsprechend gesicherten) Wohnung. Auch den Balkon baute ich zur Außenvoliere aus. Der Käfig blieb Hauptfutterstelle und Schlafquartier. Eine wunderbare ältere tierliebe Nachbarin, sprang immer gerne ein, wenn ich mal über Nacht bzw. wenige Tage weg musste. Gerne hätte ich diese nette Nachbarin mit nach Berlin umgezogen!
2011, Berlin: wir leben in einer größeren Wohnung im 6. Stock mit Balkonvoliere, aber die Gegend ist recht laut und Friko und Lotta erschrecken sich oft über die zahlreichen Raben. Außerdem hat der Balkon nicht mehr Südseiten-Ausrichtung, die Sonnenblumen werden nicht mehr so riesig und sind nicht mehr so spannend zum anfliegen und beknabbern wie zuvor. Dennoch verbringen die Vögel immer noch viel Zeit draußen. Ansonsten sind sie irgendwo in der Wohnung unterwegs. Ab und zu ruft der eine nach dem Anderen, und man ruft zurück, oder fliegt rüber. Wenn man sich trifft, gibt es immer ein freudiges, energisches Gezwitscher. Der Käfig ist nunmehr nur noch Hauptfutterstelle, den Schlafplatz haben sich die Vögel in der dunklen, offenen Besenkammer ausgesucht. (Das einzige, was immer noch mühsam ist, ist meine Vertretung bei Abwesenheit zu organisieren – die nette Nachbarin fehlt). So hätte es ewig weiter gehen können. Aber dann starb Lotta im letzten Monat.
2014, Lotta ist tot:Plötzlich ist es so still in der Wohnung. Friko sucht meine Nähe und ich gehe nur noch ungern aus dem Haus – was aber trotz meiner Freiberuflichkeit und Arbeit zu Hause, immer wieder nötig ist. Ich kann und will es auch gar nicht versuchen, Friko eine Artgenossin zu ersetzen. Bald entdeckte ich, dass das Tierheim Berlin eine einsame Stanley-Sittich-Lady hat. Ich fuhr hin und unterhielt mich lange mit der verantwortlichen Tierpflegerin. Die Vogel-Dame ist seit 1,5 Jahren im Tierheim und mit einem Prachtrosella-Paar und einer Amazone in einer größeren Voliere vergesellschaftet. Über ihr Vorleben ist nichts bekannt, jung ist sie nicht mehr. Wenige Tage später habe ich „Tina“ zu uns geholt.
Wie geht es weiter?
Hier meine Beobachtungen und anknüpfenden Fragen:
a) Tina ist in einem als „Vogelzimmer“ gestalteten Zwischenraum untergebracht – dort befindet sich auch der alte „Futterkäfig“. Nach wenigen Stunden habe ich den Raum geöffnet und Friko kam gleich mal nachsehen. Zunächst Neugierde auf beiden Seiten, dann Hacken und Jagen von Friko und ängstlicher Rückzug von Tina. Jetzt, nach drei Wochen, hat das Hacken aufgehört und das Verjagen deutlich abgenommen. Tina verlässt das Vogelzimmer jedoch kaum und wenn, dann nur, um stundenlang im Arbeitszimmer auf einem Bücherregal zu sitzen und auf den Balkon zu schauen, den zu „betreten“ sie sich noch nicht getraut hat. Tina sitzt auch sehr gerne länger im „Futterkäfig“ und döst vor sich hin. Friko ist zwar freundlicher zu ihr, kann aber offensichtlich nichts mit Tinas Bescheidenheit/Beschränktheit anfangen. Er ist sehr ruhig geworden, ruft fast gar nicht mehr. Einige wenige Male hat er Tina freundlich angezwitschert, was sie lediglich zu Kenntnis nahm - nur jetzt, ganz neulich, hat sie einmal kurz in das Zwitschern eingestimmt. Tina selbst ruft auch ab und zu – ohne Resonanz. Manchmal zwitschert sie Monologe vor sich hin. „Liebe auf dem ersten Blick“ sieht anders aus. Ob sie sich noch irgendwann für einander begeistern werden? Oder bleiben sie sich nur „besser als nix“?
b) Tina ist erheblich größer als ihre Vorgängerin Lotta und sogar ein wenig größer als Friko. Das hat mich sehr erstaunt, denn bislang habe ich immer nur Abbildungen von Stanley-Sittich-Paaren gesehen, bei denen das Männchen deutlich größer war als das Weibchen. Wie ist das zu erklären? Und ist dies möglicherweise sehr ungünstig für die „Partnerschaftsanbahnung“?
c) Im immer offenen „Futterkäfig“, in dem Tina auch gerne herumsitzt, hängt schon immer ein kleiner Spiegel, der bei meinen Vögeln bislang bestenfalls kurzfristig Neugier auslöste. Tina hingegen balzt ihr Spiegelbild an. Steht die große Tina auf Frauen oder war sie einfach nur zu lange allein? (Darüber gibt es allerdings keine Auskunft). Auch habe ich bei Tina kurzes würgeähnliches Verhalten gesehen, dass ich definitiv nur von Friko, gar nicht von Lotta kenne...
d) Nachdem ich mein altes Vogelpaar (Friko&Lotta) wenige Tage bei mir hatte, habe ich ihnen eine Wasserschale zum Plantschen angeboten: sie flogen sofort hin und überschlugen sich fast im Wasser vor Begeisterung. Bis heute badet Friko sehr gerne – besonders, wenn es regnet - auf dem Balkon. Als ich sah, dass Tina mit ihrem Trinkwasser herumspritzte, habe ich ihr aufgrund ihrer Schüchternheit ein Badebassin ins Vogelzimmer gestellt. Sie ignoriert es vollständig. Vielleicht kennt sie Baden nicht? Sie scheint vieles, was Spaß macht, nicht zu kennen... Ob sie es noch für sich entdecken kann?
Ich würde gerne irgendwann wieder mit einem glücklichen Vogel-Paar leben. Sicher braucht es dafür auch etwas Geduld, aber ab wann sollte man sich nichts mehr vor machen?
Denke über Alternativen nach... In jedem Fall wäre Kontakt mit und Rat von Stanley-Sittich-Haltern sehr wichtig für mich. Vielleicht ist im Forum jemand dabei – oder jemand kann mir einen Hinweis geben?
Viele Grüße, Ute