Hallo,
Also zunächst mal stimme ich meinen Vorschreibern zu daß man keinesfalls einen Papagei oder Kakadu alleine halten kann. Die Ergebnisse einer solchen Haltung habe ich hier, alle aufgenommen, es sind alle Rupfer, haben keine Federn mehr.
Zum Thema Kakadu empfehle ich Dir mal
diese Seite.
Aras sind nicht viel leichter zu händeln.
Ein großer Problempunkt ist schon mal die Unterbringung. Solch große Vögel brauchen sehr viel Platz, da geht kein Käfig, da muß eine (teure) Voliere her.
Was hier von einer Expertenkommission der Bundesregierung empfohlen wird kannst Du
hier nachlesen. Beachte auch das Foto des gerupften Ara, das ist meiner, in diesem erbärmlichen Zustand kam er bei mir an. Die Federn sind nie mehr nachgewachsen.
Nun kommt als zweiter Punkt die Lautstärke solch großer Vögel.
Die werden mit Sicherheit fast täglich mal laut schreien. In einem Mehrfamilienhaus ist das untragbar, in sehr vielen Fällen gibts Ärger mit den Nachbarn und der Vogelhalter ist dann immer der Verlierer. Die Vögel hört man nämlich durchaus auch noch zwei Etagen weiter.
Nun ist Deine Wohnung dran.
Papageien knabbern und nagen viel und gerne. Mit absoluter Sicherheit wird Deine Wohnung darunter leiden. Alles was aus Holz ist wird mit Kerben und abgerundeten Kanten "verziert".
Bei meinen Geiern sind Fernbedienungen sehr beliebt, da kann man so gut die Tasten heraus reißen.
Verhindern kann man solche Sachen nicht, die Vögel sind ja nicht dumm und machen so was nur wenn Du es nicht bemerkst.
Kommen wir zu den Kosten.
Für zwei Aras oder Kakadus kannst Du locker mal 3000 Euro rechnen.
Dazu kommt dann eine für die sehr starken Schnäbel angepaßte Voliere. Solche gibts nicht ab Fabrik, die muß man von Hand bauen lassen. Da reicht wohl ein Tausender nicht.
Der Unterhalt ist auch nicht gerade preiswert. Um die Vögel anständig zu versorgen reichen ein paar Körner aus dem Supermarkt auf keinen Fall. Und gutes Futter ist halt nicht preiswert. Dazu kommt dann die tägliche Portion Obst und Gemüse was beim Wocheneinkauf zu Buche schlägt.
Was ist wenn ein Vogel mal krank wird?
Zum normalen Tierarzt kann man nicht gehen, der "behandelt" den Vogel mit ziemlicher Sicherheit zu Tode. Also zum vogelkundigen Tierarzt. Dazu muß man oft genug weite Wege in Kauf nehmen, mein Tierarzt ist 100Km entfernt.
Und das ist dann nie billig.
Bei meinem leider verstorbenen Ara hatte ich bei 600 Euro aufgehört nachzurechnen. Von den Fahrtkosten mal ganz abgesehen.
Ich will Dir keineswegs die Vogelhaltung ausreden, jedoch überlege sehr gut. Es wird teuer, die Vögel machen sehr viel Dreck und Arbeit. Urlaub wird schwierig oder teuer falls die Vögel ins Schnabelhotel müssen.
Eine insgesamt sehr zu überdenkende Sache welche man keinesfalls übers Knie brechen sollte. Ob da nicht eine andere Vogelart besser wäre?