Impfstoffe: Aufbau, Wirkungsweise, Stand der "Technik", Ausblicke
Verfasst: Di 28. Feb 2006, 18:33
I . Aufbau und Wirkungsweise von Vektor Impfstoffen
Geflügelpestvirus als Vektor
Taxonomie: Poxoviridae
Synonym: Fowlpox. Variole aviaire
Vektorimpfstoffe entstehen dadurch, dass in das Erbgut eines infektionsfähigen Virus fremde Erbinformation, z.B die eines anderen Virus, Bakteriums oder Einzellers eingebaut wird. Das zusätzliche Gen bewirkt im Vektorvirus die Ausbildung (Expression) des zusätzlichen Virusproteins und provoziert im Wirt die Produktion von Antikörpern gegen dieses Protein. Der so hergestellte Impfstoff kann also (im Idealfall) Schutz auch gegen den Fremderreger erzeugen, dessen Erbgut dem Vektorvirus hinzugefügt wurde.
Geflügelpestviren (GPV) sind gute Kandidaten zur Herstellung von Vektorimpfstoffen. GPV können große Mengen an fremder DNA in ihr Genom integrieren und sind in der Lage, Säugerzellen zu infizieren und hierbei größere Mengen Fremdprotein (Antigen) erzeugen.
Mit GPV können in vivo und in vitro nur Vogelzellen infiziert werden, Die Inoculation von Säugerzellen führt nur zu einer abortiven Infektion, induziert aber gleichfalls protektive Immunität(1).
Durch eine Reihe von Studien konnte nachgewiesen werden, dass rekombinantes GPV sowohl eine humorale als auch eine zellvermittelte Immunität gegen das Transgenprodukt erzeugen kann, ohne dass systemische oder lokale Nebenwirkungen auftreten.
GPV Impfstoffe haben sich im Tiermodell bei einer ganzen Reihe von Infektionserregern ,unter a. Influenza, HIV, Tollwut und Malaria, als wirksam erwiesen
Vektorimpfstoffe eignen sich demnach auch als Markerimpfstoffe (sog DIVA Strategie), dh. ein infiziertes Tier ist gut von einem geimpften zu unterscheiden: Ein geimpftes Tier wird Antikörper (AK) sowohl gegen das zusätzlich eingefügte Virusprotein (z.B H5 des Influenzavirus) als auch AK gegen den Vektorvirus aufweisen. Beim infizierten Tier hingegen werden nur AK gegen das Feldvirus (in dem Fall H5) auftreten.
In größerem Ausmaß werden Vektorimpfstoffe in China und in Mexiko verwendet
Außer mit Geflügelpestviren wird auch mit Adenoviren (2) und Herpesviren als Vektoren experimentiert
http://chi.ucsf.edu
(1) Taylor J, Weinberg R, Languet B, Desmettre P, Paoletti E:. Recombinant fowlpox virus inducing protective immunity in non-avian species
(2) Mary A Hoelscher a, Sanjay Garg a: Development of adenoviral-vector-based pandemic influenza vaccine against antigenically distinct human H5N1 strains in mice
The Lancet Early Online Publication, 2 February 2006 DOI:10.1016/S0140-6736(06)68076-8
(3) Swayne, D.E., 2003. Vaccines for list A poultry diseases: emphasis on
avian influenza. Developments in Biologics (Basel) 114, 201-212.
(4) Suarez, D.L., Schultz, C.S., 2000. Immunology of avian influenza virus:
a review. Dev.Comp.Immunol. 24 (2-3), 269-283
Geflügelpestvirus als Vektor
Taxonomie: Poxoviridae
Synonym: Fowlpox. Variole aviaire
Vektorimpfstoffe entstehen dadurch, dass in das Erbgut eines infektionsfähigen Virus fremde Erbinformation, z.B die eines anderen Virus, Bakteriums oder Einzellers eingebaut wird. Das zusätzliche Gen bewirkt im Vektorvirus die Ausbildung (Expression) des zusätzlichen Virusproteins und provoziert im Wirt die Produktion von Antikörpern gegen dieses Protein. Der so hergestellte Impfstoff kann also (im Idealfall) Schutz auch gegen den Fremderreger erzeugen, dessen Erbgut dem Vektorvirus hinzugefügt wurde.
Geflügelpestviren (GPV) sind gute Kandidaten zur Herstellung von Vektorimpfstoffen. GPV können große Mengen an fremder DNA in ihr Genom integrieren und sind in der Lage, Säugerzellen zu infizieren und hierbei größere Mengen Fremdprotein (Antigen) erzeugen.
Mit GPV können in vivo und in vitro nur Vogelzellen infiziert werden, Die Inoculation von Säugerzellen führt nur zu einer abortiven Infektion, induziert aber gleichfalls protektive Immunität(1).
Durch eine Reihe von Studien konnte nachgewiesen werden, dass rekombinantes GPV sowohl eine humorale als auch eine zellvermittelte Immunität gegen das Transgenprodukt erzeugen kann, ohne dass systemische oder lokale Nebenwirkungen auftreten.
GPV Impfstoffe haben sich im Tiermodell bei einer ganzen Reihe von Infektionserregern ,unter a. Influenza, HIV, Tollwut und Malaria, als wirksam erwiesen
Vektorimpfstoffe eignen sich demnach auch als Markerimpfstoffe (sog DIVA Strategie), dh. ein infiziertes Tier ist gut von einem geimpften zu unterscheiden: Ein geimpftes Tier wird Antikörper (AK) sowohl gegen das zusätzlich eingefügte Virusprotein (z.B H5 des Influenzavirus) als auch AK gegen den Vektorvirus aufweisen. Beim infizierten Tier hingegen werden nur AK gegen das Feldvirus (in dem Fall H5) auftreten.
In größerem Ausmaß werden Vektorimpfstoffe in China und in Mexiko verwendet
Außer mit Geflügelpestviren wird auch mit Adenoviren (2) und Herpesviren als Vektoren experimentiert
http://chi.ucsf.edu
(1) Taylor J, Weinberg R, Languet B, Desmettre P, Paoletti E:. Recombinant fowlpox virus inducing protective immunity in non-avian species
(2) Mary A Hoelscher a, Sanjay Garg a: Development of adenoviral-vector-based pandemic influenza vaccine against antigenically distinct human H5N1 strains in mice
The Lancet Early Online Publication, 2 February 2006 DOI:10.1016/S0140-6736(06)68076-8
(3) Swayne, D.E., 2003. Vaccines for list A poultry diseases: emphasis on
avian influenza. Developments in Biologics (Basel) 114, 201-212.
(4) Suarez, D.L., Schultz, C.S., 2000. Immunology of avian influenza virus:
a review. Dev.Comp.Immunol. 24 (2-3), 269-283