Liebe Isi,
danke für Deine Nachricht und schön, dass Du wohlbehalten zurück bist.
Breisgau Stoerche hat geschrieben: Mi 9. Okt 2024, 08:44die örtlichen Gegebenheiten, in denen Maxi "gefangen" ist, sind schlicht weg unvergleichbar und beispiellos.
Da hast Du auf jeden Fall recht.
Breisgau Stoerche hat geschrieben: Mi 9. Okt 2024, 08:44Es war einfach eine tragische Konstellation, die sich bitte niemals wiederholen möge....
Genau das ist der Punkt!
Denn diese Dornensträucher könnten in Zukunft auch anderen Vögeln zum Verhängnis werden, sind es vermutlich auch schon früher geworden, nur weiß es wahrscheinlich keiner.
Und dann ... Brände sind in Spanien ja nichts Außergewöhnliches, selbst im Mai und Juni nicht.
Stell Dir vor, dort, inmitten der brütenden Störche, würde plötzlich ein Feuer ausbrechen.
Wer rettet die nicht flugfähigen Küken und Jungstörche, wenn dort niemand reinkommt?
Sprich ... ob nun Maxis Sender gefunden wird oder nicht, dieses Areal muss über kurz oder lang zugänglich gemacht werden.
Im Westen dieses Gebietes stehen übrigens Gebäude. Das heißt, es sind im Prinzip auch Menschen gefährdet.
Mal abgesehen davon, dass dieses Dschungelareal umringt ist von Straßen.
Will sagen ... Maxis Tod darf hier nicht umsonst sein, zumal jetzt, außerhalb der Brutzeit, die beste Phase wäre, um bis zu den Nestern Pfade ins Gestrüpp zu schneiden, damit Feuerwehrleute im Falle eines Falles dort durchkommen.
Liebe Grüße,
Elisa
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Ein letztes Bild von Maxis Positionen in den letzten 2 Wochen.
Diese verdichten sich auf der Nordseite eines ganz bestimmten Baumes:

- Maxis Positionen vom 25. Sept. bis 9. Okt. 2024 in den Brombeerbüschen in San Roque
Heute gesendete Position um 14:15 Uhr:

- Maxis Position am 9. Okt. 2024 in den Brombeerbüschen in San Roque
- Maxis-Position_am_09Okt2024_SanRoque_GoogleMaps.jpg (134.45 KiB) 169 mal betrachtet
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Nachtrag um 22:25 Uhr:
Auszüge aus dem
heutigen Interview der Badischen Zeitung mit Wolfgang Fiedler:
BZ: Herr Fiedler, was sagt der Experte? Glauben Sie, Maxi lebt noch?
Ich glaube, dass Maxi tot ist. Wir wussten von Anfang an nicht, ob Maxi überhaupt noch am Leben war, als sie das erste Mal auf der von Brombeeren überwucherten Brache in Spanien geortet worden ist. Wir haben nur gesehen, dass der Sender sich über Tage hinweg bewegt hat. Inzwischen registrieren wir nur noch Ungenauigkeiten beim empfangenen Signal. Der Sender selbst bewegt sich nicht mehr.
BZ: Was schließen Sie daraus?
Es sieht so aus, als ob wir auch vorher schon die Bewegungen eines anderen Tiers verfolgt haben. Ich vermute, dass Maxis Kadaver in diesem Gebüsch liegt und eine Zeit lang von einem Aasfresser hin und her getragen worden ist.
BZ: Wer kommt dafür in Frage?
Ein Fuchs, ein Luchs, eine Ginsterkatze, auf jeden Fall einen Vierbeiner. Auf keinen Fall eine Tierart, die fliegen kann, sonst würde das Bewegungsmuster anders aussehen.
BZ: Was halten Sie von der Theorie, dass Maxi ihren Sender verloren hat und nun dort liegt, sie aber weitergeflogen ist?
Das passt gar nicht zum Bewegungsmuster. Der Sender ist ja bis vor vier Tagen noch bewegt worden.
BZ: Was passiert, wenn ein Vogel gestorben ist, und sie den letzten Standort kennen?
Wenn möglich, bitten wir Leute vor Ort nachzuschauen, ob wir mit unserer Vermutung der Todesart richtig liegen. Ob der tote Vogel in einer Stromleitung hängt, oder ob der Kadaver angefressen worden ist – das sind die Dinge, die wir hier nicht sehen können. Wenn es richtig gut läuft, schicken uns die Leute den Sender und wir richten ihn dann so weit her, dass wir ihn nochmal verwenden können. Manchmal, wenn der Sender am Fundort so lag, dass er nicht richtig mit uns kommunizieren konnte, sind noch wichtige Daten darauf, zum Beispiel die, die um den Todeszeitpunkt herum erhoben worden sind. Wenn wir den Sender in der Hand haben, können wir diese Daten dann noch herunterladen und nutzen.
BZ: Welche Informationen liefert der Sender?
Da ist das klassische GPS-Signal, dass uns die Route übermittelt. Dazu kommt noch die Gehäusetemperatur. Das ist oft ein guter Hinweis darauf, wo der Sender liegen könnte. Und es gibt eine dreidimensionale Bewegungsaufzeichnung. Wenn der Sender fest auf dem Rücken sitzt, können wir daraus schließen, was der Storch gerade macht. Ob er läuft, ob er fliegt, ob er ruht, ob er nur verletzt ist oder sich nicht mehr bewegt. Falls der Vogel tot ist, können wir sehen, wie er ungefähr liegt.
BZ: Welchen Dienst hat Maxi der Wissenschaft getan?
Selbst wenn wir Maxis Sender nicht zurückbekommen, haben wir ihre gesamte Lebensgeschichte vom späten Nestlingsalter bis zum Tod. Wir können derzeit nicht sagen, warum sie gestorben ist, aber wo und in welchem Kontext. Wir wissen von unterwegs, wo sie rastete, welche Etappen sie geflogen ist. Maxi hat uns also einen weiteren Datensatz für unsere Forschungen über wandernder Störche geliefert. Sie war wohl keiner der Störche, die mit hoher Geschwindigkeit bis nach Westafrika durchfliegen, sondern wollte wohl in Spanien überwintern. Alles, was passiert wäre, bis sie erstmals brutreif geworden wäre, werden wir dagegen nicht erfahren.