Storchennest Smedager und andere Nester in Dänemark

[BSine]

Liebe Martina,

vielen Dank für Deine umfangreiche Aktualisierung zu den dänischen Senderstörchen. Ich bin froh, dass es allen gerade an ihren Standorten gut geht und wir uns ausnahmsweise mal keine Sorgen machen müssen. Ole müsste auch von mir aus nicht weiter Richtung Süden ziehen. Je weiter der Weg, um so länger ist er Gefahren ausgesetzt….
Es freut mich sehr, dass Du Ida und Emil trotz ihres hohen Alters bei guter Gesundheit angetroffen hast. Möge das noch lange so bleiben !
Vielleicht hast Du ja Glück und bekommst auch noch Otto und Martin zu sehen. Ich wünsche es Dir jedenfalls sehr

Liebe Grüße ! BSine

[Marau]

Otto und Martin werden wir nicht mehr sehen. Sie sind vor kurzen doch noch aufgebrochen. Das habe ich heute von der Storchenwirtin erfahren. Sie war gestern nicht da, als wir dort waren.
Dann haben die Youngster doch noch die Kurve bekommen. Vermutlich geht's aber nicht über Deutschland oder Holland hinaus.
Zu Egon gibt's auch Neuigkeiten: Der Schlawiner ist kurz vor Gibraltar wieder umgekehrt und zu seinem Stammplatz bei Sevilla geflogen. Der hat uns allen eine lange Nase gezeigt .
Liebe Grüße Martina

[BSine]

Mmh, merkwürdig, Martina, dass die beiden Youngsters sich jetzt noch ( allein wahrscheinlich) auf den Weg gemacht haben. Alles Gute für die zwei !
Egon können wir ja wenigstens verfolgen, der wollte sich wohl mal ausprobieren…
Viele Grüße nach DK !

[Marau]

BSine, Otto und Martin werden in Deutschland oder Holland ganz sicher nicht alleine sein. Aber vielleicht haben sie die Ostroute genommen. Das weiß man ohne Sender ja nicht.
Storkeline dümpelt in Holland auch nicht alleine durch die Gegend.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob man wieder etwas von den Jungs hören wird. Von zwei älteren Schwestern, weiß man, dass sie hier überwintern. Maj in Leiferde bleibt hier und ihre ein Jahr jüngere Schwester Alma auch. Alma brütet im Sommer in Bergenhusen.
Liebe Grüße Martina

[Marau]

Hallo liebe Freunde der dänischen Störche,
heute muss ich wieder mit einer traurigen Nachricht meinen Statusbericht beginnen,

Mit größter Wahrscheinlichkeit haben wir am 17.11. um 7:15 Ole in Kenia verloren. Er starb, so wie der Stand jetzt ist, unter einem Radlader auf der Deponie 50 km von Nairobi entfernt.
Ole hat die Nacht vor dem Unglück friedlich auf einem Dach in Thika geschlafen und ist dann zum Frühstück geflogen.
Dort wurde er von dem Radlader erwischt, der Müll brachte. Oles letztes Signal kam direkt von der Straße an der Ablagestelle. Der Kontakt riss sehr plötzlich ab und danach kam nichts mehr. Die Gegend verfügt über eine sehr gute Netzabdeckung und sein Akku war voll aufgeladen.
Leider können wir nicht nach ihm suchen, es wäre zu gefährlich. Ole wird daher als vermisst gelten und weiterhin bei AT und Movebank zu sehen sein.
Wir gehen allerdings davon aus, dass er den Zwischenfall nicht überlebt hat und hoffen, er musste nicht leiden.

Ruhe in Frieden Ole, jetzt bist du mit deinen Geschwistern auf der großen Storchenwiese. Passt gut auf eure Geschwister auf.

Egon Therkelsen Uldum befindet sich nach einem kurzen Tagesausflug bis kurz vor Gibraltar wieder altbekannter Stelle südwestlich von Sevilla. Egon macht nur kurze Ausflüge in der Gegend und bleibt sonst dort.

Dinesen, Bruder von Vesterholm, hat längere Pausen durch einen schwachen Akku. Er hat sich vorgestern zuletzt vom gleichen Standort wie sonst gemeldet. Es geht ihm gut dort. Er ist derzeit in Alcazar de San Juan, 120 km südöstlich von Madrid.

Unsere Danisch Oldie Gang mit Cort, Elvis und Vesterholm bleibt mit Verstärkung von Frankie südlich von Madrid auf verschiedenen Deponien. Manchmal treibt es die Oldie Gang zum Rio Manzanares. Sie treffen sich fast jeden Abend auf den Dächern einer Industreanlage. Sie scheinen sich dort wohlzufühlen. Jungs passt gut auf euch auf.

Storkeline aus Gundsølille hat entschieden, den Winter in Holland zu bleiben. Sie fliegt in einem Radius bis 7 km zwischen Maasbommel und Berghem.

Liebe aber traurige Grüße Martina

[Marau]

Hier sieht man, wo sich Ole zuletzt aufgehalten hat und ums Leben kam.
Wäre er doch nur wieder zu Mustapha geflogen

[Mathias]

Mit größter Wahrscheinlichkeit haben wir am 17.11. um 7:15 Ole in Kenia verloren. Er starb, so wie der Stand jetzt ist, unter einem Radlader auf der Deponie 50 km von Nairobi entfernt.

Liebe Martina!
Was für eine traurige Nachricht!
Ole war - nach dem ich durch Dich auf die dänischen Störche aufmerksam geworden bin - einer meiner liebsten Störche, den ich über eine sehr lange Zeit täglich versucht hatte, zu 'beobachten'. Ich war also schon eine ganze Weile 'Fan' von ihm, aber besonders begeistert hat mich, als er die kurze Stippvisite von Mc-Pomm in Richtung seiner Heimat geflogen ist: Einmal hin, einmal über's Geburtsnest - und wieder zurück.
Ein toller und kräftiger Storch!

Leider hast Du ja mit Deinen Befürchtungen Recht behalten. Als sich abzeichnete, dass Ole zum Ostzieher werden würde, sind Dir ja bereits dunkle 'Vorahnungen' gekommen. Wenn ich es richtig im Kopf behalten habe, dann ist bisher kein dänischer Storch, der die Ostroute geflogen ist, heile wieder zurück gekommen.

Ich bin wirklich traurig! Ole wird mir sehr fehlen!

Trotzdem vielen Dank für diese Meldung, ohne Dich hätte ich das erst in einigen Tagen selbst im AT gesehen.

Herzliche Grüße,
Mathias

[BSine]

Liebe Martina,

das sind wirklich ganz schlimme Nachrichten, von denen ich gehofft habe, dass sie niemals kommen werden. Was für ein tragisches Unglück, dem Ole zum Opfer gefallen ist. Dankeschön für das Video, nach dem wir uns vorstellen können, wo Ole die letzten Tage verbracht hat. Er war so weit gekommen. Ich bin auch sehr traurig und werde ihn vermissen.
Wie für Mathias war Ole auch für mich einer der Störche, die mir besonders ans Herz gewachsen sind. Ich erinnere mich gut, wie besorgt wir waren, als Ole die Ostroute eingeschlagen hatte. Als hätten wir es geahnt.

Nun müssen wir fest die Daumen drücken, dass alle unsere Spanien - Überwinterer mehr Glück haben als Ole !

Herzliche Grüße ! BSine

[Marau]

Hallo Mathias und BSine,
irgendwie hat Gundsølille extremes Pech mit seinen Senderstörchen.
Ich bin 2022 dazugekommen und habe Michaela beobachten können. Sie war die erste, die 2021 in DK einen Sender bekam. Ihre Route ist auch jetzt noch bei Movebank zu sehen. Michaela starb auf dem Rückweg von Südafrika in Uganda.
Im Jahr 2022 bekamen zwei Küken einen Sender, Holm und Poulseln. Poulseln starb leider schon vor dem Abflug auf dem Hof der Gärtnerei. Der Tierarzt hatte eine massive Infektion festgestellt. Holm flog auch über die Ostroute und hat auch den Rückweg nicht geschafft. Sie könnte an Nahrungsmangel gestorben sein.
Im Jahr drauf wurde das einzige Küken in dem Jahr, Birgit mit einem Sender ausgestattet. Wie wir wissen, verbrachte Birgit ihren ersten Winter bei Ida und Emil im Nest. Im nächsten Frühling zog es Birgit nach Schweden, wo sie den ganzen Sommer verbracht hat. Birgit flog ausnahmsweise im Herbst nicht nach Osten, sondern es zog sie nach Spanien. Auf dem Rückweg starb sie durch den Angriff auf der französischen Seite der Pyrenäen durch einen Angriff eines Raubvogels.
Im Jahr 2024 bekam das kräftigste Küken, Ole seinen Sender. Ole zog es auch zuerst nach Westen, alle waren sehr glücklich mit der Entscheidung. Ole überwinterte bei Mustapha in Kenitra, wir bekamen oft Fotos von ihm und konnten sehen, dass er den Ring am falschen Fuß trug. Das war eben unser Ole. Leider geschah dann im zweiten Winter die Tragödie und er flog nach einem Kurzbesuch am Nest die Ostroute.
Die ganze Hoffnung von Gundsølille und Storkene.dk liegt jetzt auf dem letzten lebenden Senderstorch, Storkeline. Sie ist dieses Jahr sehr spät ausgeflogen und hat die Westroute gewählt. Ihre Brüder Otto und Martin sind erst kurz vor meinem Besuch ausgeflogen und werden vielleicht in Deutschland überwintern. Ende Oktober kommen sie nicht mehr weit. Vermutlich wird Storkeline auch im Frühjahr zu einem Besuch nach Gundsølille kommen. Ich hoffe, sie bleibt dann im Herbst auf der Westroute.
Gundsølille wird auch im nächsten Sommer Teil des GPS Projekts bleiben. Weil man bei den Jungstörchen aus diesem Nest nie sicher mit der Route sein kann.
Zwei lebende Nachkommen von Ida und Emil sind bekannt. Es ist Maj 2015 aus Leiferde und Mette 2016, die in Bergenhusen brütet.
Bei Maj ist man sicher, dass sie mittlerweile in Deutschland bleibt und nicht mehr zieht. Sie wird Ende Januar zurück erwartet.

Das war jetzt eine etwas längere Historie über das Drama, was leider bisher mit den Jungen aus Gundsølille geschehen ist.
Liebe Grüße Martina

[BSine]

Guten Morgen, liebe Martina

und ganz herzlichen Dank für die interessante Historie zu den Senderstörchen von Gundsølille ! So sind einige Zusammenhänge nochmal deutlicher geworden, denn manche der von Dir genannten Störche haben wir hier im VP gar nicht mehr kennenlernen dürfen, weil sie leider früh verstorben sind. Welche Tragik diese Störchlein begleitet…..
Nach Ole ruhen also nun alle Hoffnungen auf Storkeline, deren Weg wir begleiten dürfen und auf Otto und Martin, die hoffentlich in DK im nächsten Jahr abgelesen werden können.
Maj verfolge ich schon seit längerem über den NABU Leiferde und hoffe auch bei ihr auf eine gesunde Rückkehr. Mal schauen, ob sie dann erstmal wieder Nesthopping betreibt. Sie ist auch sehr besonders.

Einen schönen Sonntag Dir und allen Interessierten und viele Grüße ! BSine