Die Vögel plündern hier im Norden Deutschlands förmlich mein Bankkonto — den ganzen Tag tauchen Schwärme von Kohlmeisen auf, gemischt mit vereinzelten Blaumeisen, Sumpfmeisen und einer stattlichen Anzahl von Kleibern, die meine Balkonspergola aus Bambus und Himbeerranken in Beschlag nehmen. Es ist ein ununterbrochener Vogelverkehr, sodass Zählen zwecklos ist — wie viele es wirklich sind, bleibt ein Rätsel (und eine Geduldsprobe für mein Haushaltsbuch).
Ganz besonders scharf sind die Mittelspechte auf die Fettkugeln — ebenso die Elster, die ich liebevoll „Maggie“ nenne. Für sie gibt es ein eigenes Tablett oben auf der Pergola, bestückt mit zerbröselten Fettballresten. Maggie hat einen unstillbaren Appetit auf die großen Fettklumpen und trägt sie triumphierend davon. Drei bis sechs Fettkugeln am Tag summieren sich leider schnell — mein Geldbeutel ist nicht so beharrlich wie Maggie. Meine Frau jedoch vergöttert „Maggie“, also soll das Tablett stets prall gefüllt bleiben.
Außerdem haben wir eine gemütliche Ringeltaube, die vier- bis fünfmal täglich vorbeikommt, um zu rasten, Wasser zu trinken und Sonnenblumenkerne aus ihrem eigenen kleinen Tablett zu picken — ebenfalls oben auf der Pergola. Kürzlich wurde ihre Ruhe allerdings von zwei jungen Ringeltauben gestört: Eine ist bereits groß genug, um selbst zu fressen, besteht aber darauf, weiterhin von „Mama“ bedient zu werden — was Mama mittlerweile gar nicht einleuchtet. Die andere sitzt schnurstracks neben Mama und futtert genügsam Sonnenblumenkerne.
Deshalb habe ich gerade 45 € für 200 „Gourmet“-Fettkugeln mit Erdnüssen und allerlei gesunden Körnern ausgegeben. Obendrauf noch 35 € für einen 20‑kg‑Sack gemischter gestreifter und schwarzer Sonnenblumenkerne. Der Postbote war bei der 40‑kg‑Lieferung etwas genervt — aber immerhin gab’s versandkostenfrei.
Falls die Taube dauerhaft bleibt, bestelle ich vielleicht noch 20 kg Taubenfutter aus dem Futtermittelgeschäft.
Nachts rufen sich die Uhus (Waldohreulen/Eulen) gegenseitig zu — die zu füttern ist glücklicherweise günstiger, denn sie halten den Garten frei von Eichhörnchen und Ratten. Zum Glück!
Herzliche Grüße Charles B.